Rasenpflege im Frühling

Ihr Rasen braucht mehr als Luft und Wasser. Um den Rasen aus dem Winterschlaf zu wecken, sind im Frühling verschiedene Aufgaben zu erledigen. Wir verraten, welche.
Ihr Rasen zu Ostern
Das neue (Rasen-)Jahr startet ganz unspektakulär: mit dem Aufräumen! Entfernen Sie Ende März oder Anfang April, sobald sich die wärmeren Temperaturen stabilisiert haben, alles, was auf dem Rasen liegt und dort nicht hingehört: Laub, Windbruch von den Bäumen oder Unrat, den der Wind in den letzten fünf Monaten hierher geweht hat.
Der Rasen braucht jetzt Luft, und unter dem Unrat bilden sich gern Schimmel und Pilze, die man nur schwer wieder loswird.
Das erste Vertikutieren

Ihr Rasen strebt nach dem Licht. Seine Wurzeln brauchen im Frühling Nährstoffe, Luft und Wasser. Aber Moose, Beikräuter, Mäh- und Laubreste machen ihm das Leben schwer.
Deshalb ist es wichtig, Deinem Grün Luft zu machen. „Kämme“ die Fläche das erste Mal im Frühjahr kräftig durch und entferne den Filz gleich an der Wurzel – ein Vorgang, den die Gärtner Vertikutieren nennen.
Wenn Sie Ihren Rasen bei möglichst trockenem Wetter bearbeiten, verhindern Sie, dass gesunde Wurzeln mit herausgerissen werden. Durch das Vertikutieren wird der Boden nicht nur belüftet, sondern gleichzeitig auch noch aufgelockert. So können Regen oder Wasser aus dem Sprenger später besser ins Erdreich übergehen.
Welche Geräte benötigt man?

Bei kleineren Rasenflächen bis ca. 100 m² kann man mit einem Vertikutierrechen arbeiten. Darüber hinaus sollte man einen elektro- oder benzinbetriebenen Vertikutierer einsetzen, um zügig und gleichmäßig voranzukommen.
Neben dem Vertikutierer steht der etwas sanftere Rasenlüfter: Während der Vertikutierer mit seinen Metallklingen die Grasnarbe anritzt und damit auch den tiefer liegenden Rasenfilz entfernt, beseitigt der Rasenlüfter mit seinen Krallen nur oberflächlich Moos und Laub zwischen den Grashalmen.
Wie vertikutiert man richtig?
Bevor es losgeht, solltest Sie Ihren Rasen zwei- oder dreimal mit dem Rasenmäher inkl. Fangkorb auf eine Höhe von ca. vier Zentimetern schneiden. Anschließend stellen Sie bei Ihrem Vertikutierer eine Schnitttiefe von 2 – 4 mm ein, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Da Ihr Boden ungleichmäßig verdichtet ist, sollten Sie die Schnittblätter vor jedem Belüften neu einstellen. Testen Sie die Schnitttiefe am besten an einem Randstück, bevor Sie die ganze Fläche bearbeiten.
Nun geht es los: Bewegen Sie sich gleichmäßig vorwärts, erst in Längs- und dann in Querrichtung. Verweilen Sie nicht zu lange an einem Fleck, sonst wird die Grasnarbe beschädigt. Die ausgekämmte Moosmenge ist übrigens beeindruckend. Stellen Sie also gleich Säcke für den Transport zum Recyclinghof oder den eigenen Komposthaufen bereit.
Die Frühjahrs-Kur für Ihren Rasen

1. Rasen mähen
Zunächst den Rasen kurz mähen.
2. Vertikutieren
Kreuzweise zweimal vertikutieren, Geräte kann man in vielen Fachcentren leihen.
3. Gras und Moos entfernen
Funktioniert auch super mit Ihrem Rasenmäher. Einfach Ihre normale Schnitthöhe wieder einstellen und über die Rasenfläche fahren.
4. Dünger ausbringen
Saat, Dünger und gegebenenfalls Kalk mit dem Streuwagen ausbringen.
5. Fläche abdecken
Die Fläche mit einer dünnen Schicht nährstoffarmer Rasenerde abdecken (Saat sollte noch zu sehen sein). Die Erde dient als Feuchtigkeitsspeicher und Vogelschutz.
6. Bewässern
Bei direkter Sonneneinstrahlung kann es sein, dass mehrmals täglich bewässert werden muss.
Rasenkalk
Nachdem Sie das Moos mechanisch mit dem Vertikutierer bekämpft haben, müssen Sie dem Wiederauftreten des ungewünschten Untermieters vorbeugen: Das passiert am besten durch eine chemische Unterstützung des Neuaustriebs mit einer Kalkung.
Die Gabe von Kalk oder kalkhaltigem Dünger reguliert den pH-Wert des Bodens und beugt der Versauerung des Bodenklimas vor. Denn genau das ist das von Moosen geschätzte Umfeld, welches durch Schattenlagen, falsches Saatgut oder übermäßiges Mulchen noch unterstützt wird. Das Kalken erfolgt, streng nach Herstellerangabe, mit dem Streuwagen. Danach sollten Sie Ihrem Rasen eine Regenerationspause gönnen.
Die zweite Möglichkeit, den Rasenwuchs nach dem Vertikutieren zu unterstützen, besteht in einer Breitband-Düngung mit einem speziellen Präparat, das gleichzeitig die Bodenstruktur und die Pflanze stärkt.