Schluckt Schall und spart Heizkosten: Eine abgehängte Decke hat viele Vorteile
Hohe Räume sind zwar schön, aber sie haben doch einige Nachteile: So bekommt man sie schlechter warm, und die Akustik ist – vorsichtig ausgedrückt – schwierig. Die Lösung kann eine abgehängte Decke sein. Denn so eine Zwischendecke ist im Trockenbau relativ einfach zu realisieren bringt einige Pluspunkte mit:
Weniger Heizkosten
Wer in einem Altbau mit hohen Decken wohnt, weiß, wie viel Heizkosten man aufbringen muss, um solche Räume schön warm zu bekommen. Mit einer abgehängten Decke wird das Zimmer schneller warm, weil die Wärme im Raum bleibt und nicht unter der hohen Decke verschwindet. So trägt eine Zwischendecke zu einer niedrigeren Heizkostenabrechnung bei.
Weniger Lärm
Hohe Räume haben die unangenehme Eigenschaft, Geräusche durch Hall zu verstärken. Eine abgehängte Decke verringert den Raumhall und sorgt für eine Schalldämmung. Noch effektiver wird es, wenn Sie die Decke auch noch dämmen – das erhöht zusätzlich den Wärme-Effekt. In diesem Fall sollten Sie die Meinung eines Experten einholen, ob eine Dampfsperre angebracht werden muss.
Weniger Kabelsalat
Besonders praktisch: In dem Raum zwischen der ursprünglichen Zimmerdecke und der Zwischendecke verschwinden nicht nur Kabel und Leitungen ganz einfach, es können auch Spots oder ein Belüftungssystem eingebaut werden.
Mit Holz oder Deckenhängern: Welche Methoden zum Decke abhängen gibt es?
Decke abhängen mit Holz
Um eine Decke abzuhängen, wurde früher meist Holz verwendet: Bei dieser klassischen Methode werden Holzlatten im Abstand von ca. 30 cm in die Decke geschraubt. An diesen Rahmen werden senkrechte Holzlatten geschraubt, die so lang sind wie die geplante Abhänghöhe. An deren Enden befestigt man erneut waagerechte Holzlatten, so dass eine stabile Rahmenkonstruktion entsteht. Die Beplankung (Gipskartonplatten, Spanplatten oder Holzpaneele) wird an quer zur Grundlattung verlaufenden Querlatten fixiert. Vorteile dieser Methode sind die variable Höhe, die Sie selbst durch die Länge der senkrechten Latten bestimmen, und die Möglichkeit, Holzpaneele anzubringen. Der größte Nachteil ist, dass sie recht aufwendig ist und einiges an handwerklichem Geschick erfordert.
Deshalb werden Decken heute meist mit Hilfe einer anderen Methode abgehängt:
Decke abhängen mit Deckenabhängern bzw. Schnellabhängern
Diese kleinen Helfer sorgen dafür, dass auch Ungeübte ein solches Projekt bewältigen können, und das in relativ kurzer Zeit. Ein Tipp: Deckenabhänger werden für kleinere Abhänghöhen zwischen 4 und 12,5 cm verwendet, Schnellabhänger für größere Abstände. Im Zusammenspiel mit UD-Wandabschlussprofilen und CD-Profilen entsteht so eine Konstruktion, die sich nicht durch Feuchtigkeit oder Temperaturschwankungen verziehen kann, sondern immer gerade bleibt.
Decke abhängen – eine Schritt-für-Schritt-Anleitung
Eine Decke abzuhängen, ist gar nicht so schwer. Hier erfahren Sie, wie's geht.
Schritt 1: Deckenhöhe markieren und UD-Wandanschlussprofile anbringen
Messen Sie die gewünschte Abhänghöhe aus und markieren Sie diese umlaufend an der Wand. Ein Tipp: Hier ist ein Linienlaser nützlich. Auf dieser Höhe werden anschließend die UD-Wandanschlussprofile angebracht. Achten Sie darauf, dass die Linien komplett waagerecht sind. Als Orientierung die Decke zu nehmen, ist keine gute Idee – vertrauen Sie nur der Wasserwaage oder dem Laser.
Markieren Sie dann anhand der vorgebohrten Löcher auf dem Profil die Bohrlöcher vor und bohren Sie die Löcher mit Hilfe einer Bohrmaschine. In passenden Dübeln werden jetzt die Profile angeschraubt, auf deren Rückseite Sie vorher noch ein Dichtungsband aufgeklebt haben.
Schritt 2: Schnellabhänger bzw. Deckenabhänger montieren
Schnellabhänger mit geösten Drähten werden verwendet, um die Grundlattung und Traglattung aus CD-Profilen zu befestigen. Bei geringem Abstand eignen sich Direktabhänger besser. Direktabhänger werden in einer Flucht im Abstand von rund 50 cm direkt an der Decke befestigt. Markieren Sie dazu vorher an der Decke die Position der Grundlattung des Abhängsystems und orientieren Sie sich mit den Deckenabhängern daran. Wenn Sie Schnellabhänger verwenden, werden die Drähte mit den Ösen im Achsabstand von max. 90 cm an der Decke befestigt. Anschließend die Drähte an den Ösen nach unten umknicken.
Schritt 3: CD-Profile als Grundlattung befestigen
Die CD-Profile werden als Grundlattung mit Schnellbauschrauben an den Direktabhängern befestigt. Ein Tipp: Achten Sie zwischen der Wand und den äußeren CD-Profilen auf einen Abstand von rund 20 cm, zwischen den einzelnen CD-Profilen von maximal 50 cm und zwischen den Direktabhängern von maximal 1 m. Eventuelle Überstände werden einfach umgebogen, damit sie bei der Beplankung nicht im Weg sind.
Wenn Sie Schnellabhänger verwenden, werden diese jetzt in die Drähte eingefädelt und in das CD-Deckenprofil eingedreht. Der Abstand zu den umlaufenden Wänden sollte mindestens 5 cm betragen. Achten Sie darauf, dass die CD-Deckenprofile in einer Flucht mit den an der Wand angebrachten UD-Profilen liegen. Ist das der Fall, können Sie den Splint an den Schnellabhängern einklicken.
Schritt 4: Traglattung anbringen
Nun werden die CD-Deckenprofile als Traglattung quer zu den Grundprofilen angebracht und in die seitlich montierten UD-Profile eingesetzt. Mit Kreuzverbindern werden die Profile an den Kreuzungen befestigt. Die Abstände der CD-Profile der Traglattung orientieren sich an der Größe der Platten, sollten aber nicht größer als 50 cm sein. Zum Schluss wird die Decke beplankt.
Schritt 5: Decke beplanken
Glückwunsch – Ihre Unterkonstruktion ist fertig und muss jetzt nur noch mit den entsprechenden Gipskartonplatten beplankt werden. Dazu werden diese auf Maß gebrochen und an den Kanten angefast, was das spätere Verspachteln erleichtert. Fixieren Sie die Platten mit Schnellbauschrauben in einem Abstand von 10 cm an den Profilen. Nachdem Sie die erste Reihe angebracht haben, wird die zweite mit Versatz von mindestens einer Traglattenbreite befestigt.
Schritt 6: Fugen verspachteln
Wenn alle Platten an der Unterkonstruktion befestigt sind, muss die neue Zimmerdecke nur noch ansehnlich werden, zum Beispiel indem sie tapeziert oder gestrichen wird. Dazu müssen die Gipskartonplatten verspachtelt werden. Und das geht so: Sie tragen Spachtelmasse mehrmals quer zu den Fugen und auf die Schraublöcher auf und nutzen eine Glättkelle, um den Untergrund ganz eben zu machen. Mit Schleifpapier werden die letzten Unebenheiten entfernt. Jetzt ist die Decke tapezierfertig. Wenn Sie die Decke streichen möchten, empfiehlt es sich, sie komplett zu spachteln und abzuschleifen.
Eine ausführliche Anleitung zum Verspachteln von Trockenbauwänden finden Sie in unserem Ratgeber zum Thema Trockenbau spachteln
Von Leitungen bis Putz: Worauf sollte man beim Decke abhängen achten?
Hier noch ein paar Tipps, die Ihnen die Planung und die Arbeit erleichtern:
1. Sorgfältig planen
Vorsicht mit Leitungen und Installationen: Rechtzeitige Planung ist hier unerlässlich. Nutzen Sie die Wände, die später nicht mehr sichtbar sind, um die Anschlussstellen, Endpunkte und den geplanten Verlauf von Leitungen zu markieren.
2. Vorsichtig schrauben
Mit einem Schrauber, bei dem Sie das Drehmoment begrenzen können, laufen Sie nicht Gefahr, die Schrauben zu tief in den Gipskartonplatten zu versenken.
3. Genau informieren
Es gibt Mindestraumhöhen, die gesetzlich vorgeschrieben sind und von Bundesland zu Bundesland variieren. Die Baubehörde Ihres Bundeslands gibt hierüber Auskunft.
4. Lieber grundieren
Möchten Sie die abgehängte Decke mit einem Spritzputz versehen? Dann sollten Sie auf die Platten einen Grundierungsanstrich in der Putzfarbe auftragen.