Gegen Kälte und Zug: So dichten Sie den Rollladenkasten ab

Alles dicht? Ein gedämmter Rollladenkasten schützt vor Zugluft

Rollläden sind eigentlich perfekt dazu geeignet, die Wärme im Raum zu halten. Eigentlich – denn es gibt eine Schwachstelle, durch die kalte Luft in den Raum strömen kann: der Rollladenkasten. Obwohl der Rollladenkasten die einzige Trennung von innen nach draußen ist, fehlt gerade bei vielen Rollladenkästen, die vor den 90er Jahren eingebaut wurden, eine Rollladenkasten-Dämmung.

Gut, dass sich eine solche Dämmung relativ einfach und mit wenigen Materialien nachrüsten lässt. Wie's geht, erfahren Sie hier.


Kälte und Zugluft: Wie entsteht eine Wärmebrücke am Rollladenkasten?

Der Kasten, in dem sich der Rollladen befindet, besteht in der Regel aus Holz mit einem Durchlass für den Rollladenpanzer (wie der Rollladen auch genannt wird) und einem kleinen für den Gurt. Wenn die Dämmung fehlt, strömt genau an diesen Stellen kalte Luft ungehindert in den Rollladenkasten. Dieser gibt die Kälte über die zum Wohnraum zugewandte Fläche sowie durch die Schlitze im Kasten und eventuelle Risse im Holz permanent in den Raum ab.

Ein ungedämmter Rollladenkasten bringt aber noch mehr Probleme mit sich:

• Es kann sich Schimmel bilden.
• Die Heizkosten steigen durch den Energieverlust.
• Durch Zugluft wird es ungemütlich im Raum.
• Auch der Schallschutz leidet darunter.

 

Wärmebild vom Haus

Mit Kerze: Wie erkennt man, ob der Rollladenkasten undicht ist?

Wenn Sie das Gefühl haben, dass es in Ihren Wohnräumen zieht, aber Ihre Fenster dicht sind (hier ggf. Link zum Fenster Content-Hub einfügen), ist das ein erster wichtiger Hinweis darauf, dass der Rollladenkasten die Schuld daran trägt. Mit einem einfachen Trick können Sie herausfinden, ob der Kasten dicht ist:

Halten Sie eine Kerze bei geschlossenem Fenster mit der Flamme vor den Rollladenkasten und den Gurtschlitz. Flackert die Flamme? Dann hilft es nichts – Sie müssen den Rollladenkasten abdichten. Ein weiterer Tipp: Genauen Aufschluss gibt eine Aufnahme mit einer Thermografie-Kamera.

Doch die Mühe lohnt sich – und zahlt sich in barer Münze in Form von sinkenden Heizkosten aus:

• Spürbar weniger Energieverlust führt zu geringeren Heizkosten.
• Es gibt keine Zugluft mehr im Raum.
• Der Schallschutz wird erheblich verbessert.
• Wärmebrücken werden vermieden.


Dämmung und Silikon: Welche Materialien braucht man für die Dämmung?

Mit ein wenig handwerklichem Geschick können Sie einen Rollladenkasten auf eigene Faust nachträglich dämmen. Alles was Sie dafür brauchen, finden Sie in Ihrem BAUHAUS Fachcentrum oder im Online-Shop:

Leiter
• Reinigungsmaterial
Rollladenkasten-Dämmmatte, biegsame Dämmelemente oder Styrodurplatten
• Cuttermesser
• Befestigungsmaterial
• ggf. Silikon oder Acrylat
• ggf. neue, abgedichtete Gurtführung

Legen Sie sich alles zurecht, und dann kann es losgehen.


Schritt 1: Rollladenkasten öffnen und reinigen

Um den Rollladenkasten zu öffnen, genügt meist ein Schraubendreher. Mit den Schrauben ist der so genannte Revisionsdeckel befestigt, der sich meist entweder hinten oder unten befindet. Ist der Rollladenkasten geöffnet, sollten Sie das Innere reinigen. Dazu genügt – abhängig vom Grad der Verschmutzung – ein feuchter Lappen, ein Schwamm oder eine Bürste. Wichtig: Hat sich Schimmel gebildet, muss dieser unbedingt mit Schimmelentferner behandelt werden.

Schritt 2: Platz im Kasten ausmessen und Risse abdichten

Um den Platz auszumessen, müssen Sie jetzt den Rolladen bis zum Anschlag hochziehen. Der verbleibende Platz gegenüber der Wicklungsseite sollte mit Dämmung gefüllt werden. Denken Sie daran, auch die Seitenwände des Rollladenkastens auszumessen. Hat der Kasten Risse oder Fugen? Diese sollten Sie sorgfältig mit Silikon oder Dichtungsband abdichten.

Schritt 3: Dämmmaterial zurechtschneiden

Rollladendämmung

Schneiden Sie jetzt das Dämmmaterial, zum Beispiel Styropor oder Styrodur, auf die Dicke zu, die maximal möglich ist. Wichtig dabei ist, dass keine ungedämmten Stellen verbleiben und der Rollladen weiterhin gut bewegt werden kann. Denken Sie daran, dass auch die Führungsöffnung des Gurtbandes abgedichtet werden sollte. Ein Tipp: Mit Sets und Matten zur Rollladendämmung und zur Seitenwand-Dämmung geht's besonders einfach und schnell.

Schritt 4: Dämmung verkleben

Jetzt können Sie das gewählte Dämmmaterial – selbstklebend oder mit Kleber – im Rollladenkasten fixieren. Die Kanten und Ecken des Kastens können Sie durch Einspritzen von Silikon oder Acrylat zusätzlich abdichten.

Schritt 5: Gurtführung einbauen

Rollladenkasten Gurtführung

Tauschen Sie die vorhandene Gurtführung gegen eine neue mit Zugluftdichtung aus. Unter Umständen müssen Sie dafür das vorhandene Loch der Gurtführung erweitern. Jetzt können Sie den Rollladenkasten wieder schließen.

Noch ein Tipp: Ist der Platz im Rollladenkasten zu klein, können Sie auch eine Styroporplatte von außen auf den Kasten kleben und verputzen.

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