Garten-Schaukelbank bauen

Die kleine Schwester der Hollywoodschaukel ist eine Schaukelbank. Denn nicht jeder hat genügend Platz auf der Terrasse für eine ausladende Hollywoodschaukel. Aber wer in seinem Garten über einen alten Baum mit starken Ästen verfügt, kann sich eine Bank selbst bauen und diese dann einfach im Geäst aufhängen. Eine Schaukelbank sollte idealerweise so hoch aufgehängt werden, dass die Füße beim Sitzen gerade nicht mehr den Boden berühren, es aber noch möglich ist, sich zum Schwungholen mit den Fußspitzen abzustoßen. Stellt man die im gezeigten Beispiel gebaute Schaukelbank zum Ausrichten auf die Bank einer Bierzeltgarnitur, ist dieses Maß exakt erzielt.

1. Material und Zuschnitte der Schaukelbank

Im gezeigten Beispiel benötigen Sie für die Schaukelbank Rahmenhölzer, Glattkantbretter und Leisten aus Fichte/Tanne sowie vier 15-mm-Birken-Multiplexpaltten. Außerdem Leisten oder Plattenstreifen zum Anfertigen von Distanzklötzen. Wenig Verschnitt (vor allem bei den Glattkantbrettern) ergibt sich, wenn Sie beim Einkauf auf 250-cm-Länge zurückgreifen. Daraus sägen Sie folgende Bretter passend zu:

  • Rahmenhölzer Fichte/Tanne, gehobelt, à 9,4 x 2,4 x 116,2 cm, 2 Stück
  • Rahmenhölzer Fichte/Tanne, gehobelt, à 9,4 x 2,4 x 57 cm, 4 Stück
  • Rahmenhölzer Fichte/Tanne, gehobelt, à 7,4 x 2,4 x 61,8 cm, 2 Stück
  • Glattkantbretter Fichte/Tanne, gehobelt, à 8 x 1,8 x 124 cm, 8 Stück
  • Glattkantbretter Fichte/Tanne, gehobelt, à 8 x 1,8 x 119,2 cm, 2 Stück
  • Glattkantbretter Fichte/Tanne, gehobelt, à 8 x 1,8 x 116,2 cm, 2 Stück
  • Glattkantbretter Fichte/Tanne, gehobelt, à 8 x 1,8 x 66,6 cm, 2 Stück
  • Glattkantbretter Fichte/Tanne, gehobelt, à 8 x 1,8 x 32 cm, 2 Stück
  • Leisten Fichte/Tanne, gehobelt, à 4,8 x 2,4 x 49 cm, 4 Stück
  • Multiplex-Birkensperrholz, 15 mm dick, 60 x 19,7 cm, 2 Platten
  • Multiplex-Birkensperrholz, 15 mm dick, 24,5 x 32 cm, 2 Platten
  • Leiste oder Plattenstreifen, 15 mm dick, zum Anfertigen von Distanzklötzen 

Aus den vier Sperrholzplatten entstehen acht trapezförmige Platten, die später für die Seiten- und Rückenteile benötigt werden. Setzen Sie dazu an den jeweils kurzen Kanten vom Rand gemessen auf einer Länge 15 Zentimeter eine Bleistiftmarkierung. Die Markierungen müssen oben und unten versetzt sein, so dass die Verbindung dieser beiden Punkte mit einer geraden Bleistiftlinie einen schrägen Verlauf durch die Platten nimmt.

Anschließend schneiden Sie die Teile entlang dieser Linie mit einer Kreissäge oder Stichsäge zu. Achtung! Das Sägeblatt muss dazu ausnahmsweise nicht neben, sondern direkt auf der Linie geführt werden, damit das Plattenpaar exakt gleiche Maße erhält.

Beachten Sie: Falls Sie eine Stichsäge benutzen, verwenden Sie am besten ein breites Feinsägeblatt für einen geraden Schnittverlauf in 15-mm-Birken-Multiplex.

Die sechs längeren Plattenstreifen, vor die später die Rückenlehne kommt, erhalten am schmalen Ende (später oben) einen zur Schräge rechtwinklig verlaufenden Schnitt. Zum Anzeichnen den Tischlerwinkel so an die von Ihnen gesägte lange Schnittkante legen, dass das Lineal auf die andere obere (im Bild untere) Ecke zuläuft. Danach werden vier dieser Plattenstreifen für den Rahmen der Bank unten ausgeklinkt. Zum Anzeichnen setzen Sie einfach ein Stück Rahmenholz (9,4 x 2,4 cm) an den entsprechenden Stellen kantenbündig auf. Die Schnitte führen Sie wieder mit der Stichsäge und einem Sägeblatt für Multiplex aus.

Alle Schnittflächen müssen sauber geglättet werden. Die Kanten können Sie leicht brechen (mit einer Oberfräse oder mit Schleifpapier 180er-Körnung), damit der Lack besser hält.

Die Rahmenhölzer, Bretter und Leisten lassen sich per Kappsäge, Stichsäge oder Handsäge zuschneiden. Da Sie die Glattkantbretter mit angefasten Kanten erhalten haben, können Sie auch die Schnittkanten per Oberfräse, Schleifmaschine oder von Hand mit einer Fase versehen und so den Längskanten anpassen. Die vier Leisten zum Anschrauben der Rückenlehnenbretter werden außerdem am unteren Ende schräg geschnitten. Das Winkelmaß (80 bzw. 100 Grad) entspricht der Schräge der Plattenstreifen. Die 66,6 Zentimeter langen Bretter für die Armlehnen sollten Sie an den vorderen Enden abrunden. Den Viertelkreisbogen können Sie mit Hilfe einer Unterlegscheibe oder einer Münze anzeichnen, um dann mit einer Raspel/Feile ans Werk zu gehen. Auch das oberste, 124 Zentimeter lange Brett der Rückenlehne sollte an den oberen Ecken Rundungen bekommen, damit man dort nicht mit der Kleidung hängenbleiben kann.

2. Wetterfeste Holzoberflächen und Endanstrich

Alle Bauteile aus Holz müssen vor dem eigentlichen Anstrich grundiert werden. Das geht am besten vor der Montage. Wenn Sie die Bank über Nacht und vor jedem Schauer ins Haus holen wollen, genügt ein einfacher Holzgrund. Soll die Bank aber wetterbeständig sein, ist stattdessen eine Imprägnierung mit einem Holzschutzgrund (Bläueschutz) erforderlich. In beiden Fällen verwenden Sie für den Auftrag einen Flachpinsel. Halten Sie die Trockenzeiten ein und schleifen Sie danach die Oberflächen mit einem Schleifschwamm. Sollen die Vollholzteile naturfarben bleiben, haben Sie für den Anstrich die Wahl zwischen einer farblosen Lasur oder zum Beispiel einem Bootslack. Halten Sie sich beim Anstrichaufbau an die Anweisungen, die auf der Dose abgedruckt sind, und vergessen Sie nicht, nach einem Zwischenschliff beziehungsweise vor dem nächsten Anstrich den Staub gründlich zu entfernen.

Auch die Sperrholzteile werden grundiert, bevor der Anstrich erfolgen kann. Alle Flächen, die später mit dem Rahmen, dem Rahmenholz der Armlehne und mit den Leisten für die Verschraubung der Rückenbeplankung verleimt werden, sollten Sie aber unbedingt vorher abkleben, damit die Verbindungen genügend Halt bekommen.

Wenn Sie Ihren Wunschfarbton im BAUHAUS Sortiment nicht entdecken, können Sie ihn im Farbmischcenter anmischen lassen. Beim 2in1-Buntlack verwenden Sie für den Zwischenanstrich denselben Lack wie für den Schlussanstrich. Halten Sie sich auch hier beim Anstrichaufbau an die Empfehlungen des Herstellers. Gute Streichergebnisse mit dem Buntlack erzielen Sie, wenn Sie ihn mit einer „Lackier-Superflock“-Walze auftragen.

3. Rahmen und Spanten für die Schaukelbank

Der Rahmen der Schaukel wird aus sechs Rahmenhölzern gebildet. Die kurzen Stücke (57 cm) werden quer zu den langen (116,2 cm) gesetzt: die äußeren bündig, die anderen beiden so weit auseinander, dass sich gleichmäßige Abstände ergeben. Zeichnen Sie die entsprechenden Positionen an den langen Rahmenstücken mit Tischlerwinkel und Bleistift an.

Die äußeren Querhölzer werden vorn und hinten mit Winkelverbindern an die Längshölzer geschraubt (Halbrundkopfschrauben), für die beiden inneren brauchen Sie nur vorne Winkel anzubringen. Achten Sie bei gegenüberliegenden Winkeln darauf, die Schrauben versetzt zu positionieren, damit sie nicht gegeneinanderstoßen.

Zunächst die Winkel kantenbündig an die Querhölzer schrauben, dann nach Auftrag des wasserfesten PUR-Konstruktionsklebers die Längshölzer an die Winkel schrauben. Und nicht zu viel Kleber auftragen, da er etwas aufschäumt und sonst zu stark herausquillt!

Die Unterkonstruktion für die Rückenlehne besteht aus den langen Plattenstreifen und den unten schräg zugeschnittenen Leisten. Daraus werden vier Spanten angefertigt. Für die beiden äußeren benötigen Sie je einen Plattenstreifen ohne Ausklinkung und eine Leiste, die innenseitig angebracht wird, während die beiden inneren Spanten sandwichartig aus je zwei Plattenstreifen und einer Leiste dazwischen gebildet werden. Tragen Sie mit der Kartuschenpistole den Kleber auf und positionieren Sie die Leisten so, dass sie oben und an der vorderen Kante bündig abschließen. In dieser Position mit Zwingen fixieren. Leimen Sie bei den mittleren Spanten die Leiste zunächst nur an eine der beiden Platten.

Beachten Sie: Bevor Sie die Spanten mit dem Rahmen verleimen, müssen Sie den herausgequollenen Konstruktionskleber entfernen, zum Beispiel mit einem Cuttermesser.

Die Plattenstreifen leimen Sie so an den Rahmen, dass sie hinten bündig sind und die Schräge mit der Leiste nach vorn zeigt. Hier müssen Sie sehr präzise arbeiten, damit später alle Spanten an der hinteren Kante exakt senkrecht und in einer Flucht sind. Durch das Anleimen der zweite Platte bei den mittleren Spanten greifen sie wie eine Zange um die Rahmenhölzer. Wieder Zwingen ansetzen und zusätzlich mit dem Rahmen verschrauben.

4. Armlehnen für die Schaukelbank

Die beiden Plattenstreifen für die Befestigung der Armlehne leimen Sie seitlich von außen an den Rahmen, so dass sie in einer Flucht mit den äußeren Spanten sind. Vorn und unten müssen sie mit dem Rahmen bündig abschließen. Zusätzlich verschrauben Sie sie mit dem Rahmen (4 x 35 mm Schrauben). Ebenfalls mit Konstruktionskleber und Schrauben wird das Rahmenholz für die Armauflage (61,8 x 7,4 x 2,4 cm) von außen bündig an dem Plattenstreifen befestigt. Das Rahmenholz dazu hinten auf gleicher Höhe mit einer Zwinge fixieren.

Um die Bank später an Seilen am Ast aufhängen zu können, bringen Sie an der Schaukelbank seitlich vier Ringmuttern mit Schlossschrauben an. Dazu vorn und hinten zehn Millimeter große Löcher durch beide Materialien hindurchbohren. Damit der Seilknoten später genügend Platz findet, sollten Sie nicht zu weit oben bohren.

Ratgeber Schaukelbank: Blende an Armlehne montieren

Die 66,6 Zentimeter langen Armauflagen werden auf beiden Seiten so auf die Kante des Rahmenholzes geklebt, dass sie seitlich und hinten jeweils 15 Millimeter überstehen. Damit dies möglich ist, erhalten sie zuvor am hinteren Ende Ausschnitte, die genau an die Form der Spanten angepasst sind. Komplettiert werden die Seitenteile der Schaukelbank mit einer Blende, die vor die Armlehne geleimt wird – seitlich in einer Flucht mit der Armauflage, aber vorne zurückspringend.

Beachten Sie: Vergessen Sie nicht, nach dem Ausklinken und vor dem Montieren die Schnittkanten wieder mit Holz(schutz)grundierung zu versehen.

5. Schaukelbank beplanken

Die Sitzfläche besteht insgesamt aus sechs Brettern. Vier von ihnen sind 124 Zentimeter lang, die beiden vorderen mit 116,2 Zentimeter etwas kürzer. Beim ersten und beim letzten Brett müssen Ausklinkungen vorgenommen werden – beim ersten so groß, dass das Brett mit 1,5 Zentimeter ebenso weit vorn herausragt wie die Armauflage. Wenn es passt, können Sie von vorn beginnend fünf der sechs Bretter auf den Rahmen legen. Für gleichmäßige Abstände zueinander sorgen 1,5 Zentimeter dicke Abstandsklötze, die Sie zum Beispiel aus einem Plattenrest schnell zuschneiden können. Die Bretter drei bis fünf (und später auch das sechste) sollen rechts und links gleichmäßig überstehen.

Um die Positionen für die Verschraubung anzuzeichnen, kleben Sie zunächst überall einen Streifen Malerkrepp direkt über den Rahmenhölzern quer über die Bretter. Zeichnen Sie darauf die Mittellinie an und markieren Sie die Positionen für die Schrauben mit gleichmäßigen Abständen zu den Brettkanten. Auch hierbei hilft ein Abstandsklötzchen. Beim vordersten Brett wird pro Verbindung nur eine Senkkopfschraube (4 x 35 mm) gesetzt, die unten in das Längsrahmenholz greift.

Drehen Sie die Senkkopfschrauben nur so weit hinein, dass sie oben noch ein Stück herausragen. Danach entfernen Sie das Klebeband und drehen die Schrauben so weit ins Holz, bis sie flächenbündig abschließen. Nicht tiefer, sonst könnten sich dort nach einem Schauer Wassernester bilden.

Beim letzten Brett für die Sitzfläche müssen Sie nicht nur seitlich Ausklinkungen vornehmen, sondern auch an den mittleren Spanten. Um zu vermeiden, dass dort eine größere Lücke sichtbar wird, machen Sie jeweils nur zwei 1,5 Zentimeter breite Aussparungen für die Platten ins Brett und lassen dazwischen auf Leistenbreite das Holz stehen. Nachdem Sie die Schnittkanten grundiert haben, „fädeln“ Sie das angepasste Brett ein und verschrauben es im richtigen Abstand. Hier genügt, wie beim ersten Brett, jeweils eine Schraube pro Verbindung.

Bei der Rückenlehne beginnt der Aufbau mit dem zweiten Brett von unten, das auf 119,2 Zentimeter Länge zugeschnitten ist. Es soll an der Unterkante bündig mit dem Rahmenholz der Seitenteile (bzw. Armlehne) abschließen. Dazu müssen Sie an den Brettenden wieder mit der Säge Anpassungen vornehmen. Als Zweites können sie das untere Brett im 15-mm-Abstand anschrauben. Seitlich gleichmäßig ausrichten.

Danach können Sie die letzten drei Bretter anbringen. Verwenden Sie zum Ausrichten wieder die Abstandsklötze. Oben soll sich ein kleiner Überstand zu den Spanten ergeben, damit sie von vorn betrachtet nicht sichtbar werden. Um zu vermeiden, dass sich das Holz in der Leiste spaltet, drehen Sie die obersten Schrauben leicht schräg ein.

6. Schaukelbank an einem starken Ast aufhängen

Zum Aufhängen der Schaukelbank benötigen Sie pro Seite ein 450 Zentimeter langes Seil. Sie können es mit dem Cuttermesser schneiden. Damit es nicht ausfranst, umwickeln Sie die Schnittstelle zuvor einfach mit Klebeband. Beide Seile erhalten auf halber Strecke eine Schlaufe mit eingearbeiteter Seilkausche, die mit einer Takelgarn-Umwicklung gesichert wird. Per Karabinerhaken lassen sie sich so einfach an vom Ast herabhängenden Schlaufen einhängen. Die Seilenden werden an den Ösenmuttern rechts und links der Bank verknotet.

Nun geht es nach draußen um Aufhängen: Stellen Sie zum Ausrichten der Schaukelbank diese auf eine Bierzeltgarnitur unter den Baum, an der die Bank aufgehängt werden soll. Jetzt noch vorn dünne Leisten unter den Rahmen schieben, um sie leicht nach hinten zu kippen, und schon stimmt auch die Neigung. Die Schlaufen der oben am Baum befestigten Seile sollten auf der gleichen Höhe (etwa 210 cm vom Boden) hängen, dann kann man jetzt die provisorischen Knoten an der Bank lösen und die Karabinerhaken mit den Seilen der Schaukelbank oben einhängen. Danach die Seile spannen und unten wieder an den Ösenmuttern verknoten. Verwenden Sie dafür sichere Knoten (z. B. einen Rundtörn mit zwei halben Schlägen). Nun brauchen Sie nur noch die Bank darunter zu entfernen, und das Schaukelvergnügen kann beginnen.

„Halbe“ Hollywoodschaukel

Sind die Äste Ihres Baumes nicht stark genug? Dann können Sie ein Schaukelgestell mit nur einer Seitenkonstruktion bauen und den Querbalken auf der Baumgabel ablegen. Die Zeichnung verdeutlicht den Aufbau. 

Werkzeug und Material

Holzzuschnitte für die Schaukelbank:

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