Hortensien: Üppige Blüte und geringe Ansprüche

Die Hortensie erfreut sich bei Hobbygärtnern großer Beliebtheit für Garten oder Balkon. Kein Wunder: Sie hat üppige Blüten und ist recht pflegeleicht.

Hortensien blühen meist weiß, rosa oder hellblau – aber wussten Sie, dass Sie selbst beeinflussen können, in welcher Farbe Ihr Hortensienbusch blüht? Was über die Farbe entscheidet, und was Sie sonst noch wissen müssen, verraten wir Ihnen hier.


Hortensien: Geballte Blütenpracht

Hortensien (Hydrangea) galten lange als altmodisch, langweilig und irgendwie spießig. Das hat sich nicht zuletzt dank neuer Züchtungen gründlich geändert, sodass selbst Hortensienmuffel der satten Farben- und Formenvielfalt nicht mehr widerstehen können. Die pflegeleichten, frostfesten Blütensträucher passen mit ihren pompösen, aber eleganten Blüten in jeden Garten.

Am bekanntesten sind Bauern-Hortensien (Hydrangea macrophylla) und Schneeball-Hortensien (H. arborescens), es gibt aber auch Teller-Hortensien (H. serrata), Samt-Hortensien (H. aspera), Rispen-Hortensien (H. paniculata) und Kletter-Hortensien (H. petiolaris). Nur die Bauern-Hortensie ist bei Frost etwas zickig und kann zurückfrieren, was aber kein Grund zur Besorgnis ist, denn sie erholt sich schnell davon. Pflanzen mit leicht verholzten, ausgereiften Trieben haben schon Frost erlebt und sind abgehärtet.


Woher kommt die Bauernhortensie?

Die Bauern- oder Gartenhortensie wurde in Japan schon lange kultiviert, ehe sie um 1800 nach Europa gelangte. Bis ins späte 19. Jahrhundert war ihre üppige Blüte bei uns fast nur in botanischen Gärten bekannt.

Erst dann fanden neue Züchtungen den Weg in die Gärtnereien und in die Herzen der Hobbygärtner.


Was ist der ideale Standort für Hortensien?

Ein Platz an der Sonne? Nein! Ostasien, Nordamerika und Chile – Hortensien kommen aus gemäßigten Waldgebieten mit kühlen Sommern und milden Wintern. Das erklärt ihre Vorliebe für halbschattige Orte mit tiefgründig-nahrhafter, feuchter und gerne saurer Erde. Sie sollten gar nicht erst versuchen, Hortensien die Sonne schmackhaft zu machen. Von 12 bis 17 Uhr sollte es schattig sein. Sonst werden sie auch bei satten Wassergaben auf Dauer nicht glücklich. Nur Rispen-Hortensien reagieren bei Trockenheit nicht gleich beleidigt. Alle anderen Hortensien sind Schluckspechte und brauchen sehr viel Wasser – am besten kalkarmes Regenwasser.

Wenn Sie auf eine regelmäßige Wasserversorgung und den richtigen Standort achten, sind Hortensien aber sehr pflegeleicht und begeistern im Beet oder im Kübel mit monatelanger Blüte.


Wann blüht die Bauernhortensie?

Bauernhortensien blühen den ganzen Sommer über von Juni bis Oktober, je nach Sorte und Boden – der pH-Wert bestimmt mit über die Blütenfarbe – in Weiß, Pink, Blau oder Zwischentönen. Besonders spektakulär ist der Farbwechsel der großen, je nach Sorte ball- oder schirmförmigen Blütenrispen beim Verblühen im Herbst.

Danach wirft der Strauch seine Blätter ab. Allerdings bildet er schon vor dem Winter die neuen Knospen fürs kommende Frühjahr, sodass beim Zurückschneiden, sofern überhaupt nötig, Vorsicht geboten ist.


Wie beeinflusst der pH-Wert die Blühfarbe der Hortensie?

Ist der Boden eher sauer, blüht die Hortensie bläulich. Auf einem alkalischen Boden ist die Blüte eher rötlich. Aktiv beeinflussen können Sie die Farbe der Hortensienblüte, indem Sie den ph-Wert des Bodens verändern.

Achtung: Nur rosafarbene und rote Sorten enthalten Delphinidin, den Hauptbaustein der blauen Farbe. Diese bildet sich nur bei saurem Boden, wenn die dafür nötigen Aluminium-Ionen verfügbar sind. Weiße Sorten bleiben weiß, ganz egal wie sauer der Boden ist! Zum Färben geben Sie einen entsprechenden Spezialdünger. Für weiße Sorten genügt auch normaler Blühpflanzendünger.

Übrigens: Hortensien machen sich auch gut in einer Vase – frisch geschnitten oder als Trockenstrauß.


Edle Annabelle

Die Schneeball-Hortensie ‘Annabelle’ (Hydrangea arborescens) blüht von Juni bis September mit auffällig großen, weißen Blütenbällen.

Sie eignet sich auch als Terrassenschmuck, wenn Sie sie in einen großen Kübel pflanzen.

Ihr reicht leicht saure, aber humose Erde.

‘Annabelle’ bildet Ausläufer, sodass man sie nach einigen Jahren teilen kann.

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