Bodenbelag im Bad: Gibt es eine gute Alternative zu Fliesen?

Der Klassiker im Badezimmer: Fliesen

Fliesen sind praktisch, leicht zu reinigen und in vielen Farben und Designs in unterschiedlichen Größen erhältlich. Nicht umsonst sind sie in deutschen Badezimmern der Dauerbrenner an Wand und Böden. Die Vorteile sind klar. Aber gibt es auch Alternativen zum liebsten Bodenbelag der Nation?

Wir stellen Ihnen verschiedene Arten von Bodenbelägen vor, mit denen Ihr Badezimmerboden zum echten Hingucker wird. Entdecken Sie die verschiedenen Möglichkeiten und informieren Sie Sich zu den Vor- und Nachteilen.


Was macht den idealen Bodenbelag für das Badezimmer aus?

Wasserabweisende Fliesen sind gut für das Bad geeignet.

Hitze, Nässe, herabstürzende Gegenstände


Ein Bodenbelag im Badezimmer muss ganz schön was aushalten. Kein Wunder also, dass wir besondere Anforderungen an ihn stellen. Ein Badezimmerboden sollte vor allem Wasser abkönnen. Tägliches Duschen kann schnell dazu führen, dass sich ungeeignete, nicht wasserfeste Materialien verbiegen. Es kommt zu Schimmel- und Kalkbildung. Damit dies nicht passiert, hier einige Tipps, worauf Sie beim Kauf eines Badezimmer-Belags achten sollten:

  1. Eine robuste und kratzfeste Oberfläche ist wichtig. Ein Fön ist schnell mal aus der Hand gefallen.
  2. Wählen Sie einen wasserresistenten oder besser noch wasserfesten Bodenbelag. Gerade im Bad ist ein Fußboden dauerhaft Feuchtigkeit ausgesetzt.
  3. Achten Sie darauf, dass Ihr neuer Badezimmerboden pflegeleicht ist. Einige Fliesen-Alternativen müssen regelmäßig geölt oder poliert werden.
  4. Lange Haltbarkeit. Deutsche renovieren ihr Bad durchschnittlich alle 19,5 Jahre. Ein guter Bodenbelag sollte diesen Zeitraum aushalten.
  5. Vor allem im Bereich der Dusche ist ein fugenloser Übergang wichtig. Beim Montieren der Duschkabine sollte dies beachtet werden. Aber auch der Fußboden sollte fugenlos sein. So gelangt keine Feuchtigkeit unter die Oberfläche.

Welche Materialien sind außer Fliesen als Bodenbelag geeignet?

Die Antwort auf die Frage nach dem idealen Material für einen Bodenbelag im Badezimmer ist simpel. Theoretisch können fast alle Bodenbeläge für das Badezimmer genutzt werden. Viele Materialien sind von Grund auf wasserfest. Diese eignen sich natürlich ideal für das Badezimmer. Andere können z. B. durch Öle unempfindlicher gemacht werden. Neben Fliesen gibt es noch eine Vielzahl von Wand- und Bodenbelägen, die sich besonders für ein Bad eignen. Hier eine Übersicht gängiger, moderner Bodenbeläge:


Naturstein

Naturstein als kreative Alternative zu Fliesen im Bad.

Marmor, Sandstein und Co. geben jedem Badezimmer Flair. Natursteine gibt es in vielen Farben und Arten, sodass der kreativen Gestaltung keine Grenzen gesetzt sind. Natürliche Materialien wirken atmosphärisch und können ein Bad in eine Wohlfühloase verwandeln. Ausgewählte Natursteine können wunderbar als Wand oder Boden einer Dusche fungieren.

Die Vorteile:

  1. Natursteine sind nicht nur schön anzusehen, sie sind auch sehr lange haltbar.
  2. Die meisten steinernen Oberflächen sind kratzresistent und leicht zu reinigen.
  3. Auch als Geheimtipp im kleinen Bad wirken Natursteine elegant und extravagant.
  4. Wenn Sie eine Fußbodenheizung haben oder sich überlegen eine anzuschaffen, ist Naturstein eine gute Wahl. Die Wärme einer Fußbodenheizung wird gleichmäßig verteilt. Das spart Energie und fühlt sich besonders angenehm an.

Die Nachteile:

  1. Naturstein, besonders Marmor, reagiert empfindlich auf alkalische Reiniger oder Seifenflecke.
  2. Marmor sollte immer von Experten verlegt werden, um einen perfekten Sitz der Steine zu garantieren. Wird Marmor nicht korrekt verlegt, kann der Stein auch schnell porös werden.
  3. Neben den Montagekosten kann der Preis für Natursteine, je nach Modell, bis zu fünfmal höher sein als der Preis einer Fliese.
Tipp: Natursteine lassen sich im Bad gut kombinieren. Fliesen aus Keramik an der Wand können sehr edel zu Steinen aussehen.

Vinyl

Elastischer Vinylboden als pflegeleichter Boden im Bad.

PVC oder auch Vinyl hat vor allem in Küchen und Dielen deutscher Häuser längst Einzug erhalten. Vinyl zählt zu den elastischen Bodenbelägen und ist besonders robust und wasserresistent. Ideal also für die Gestaltung eines Bades. Vor allem Klebevinyl ist bestens geeignet, da es wasserfest ist. Mit wenigen Handgriffen können Sie mit Vinyl Ihr Bad neugestalten.

Die Vorteile:

  1. Vinylboden gibt es in verschiedenen Farben und Dekoren. Der gestalterische Spielraum ist also enorm groß, wenn die Wahl auf einen Badezimmer-Fußboden aus Vinyl fällt.
  2. Vinyl ist sehr pflegeleicht. Etwas Wasser und ein wenig Reiniger und der Vinylboden sieht wie neu aus!
  3. Ein PVC-Boden dämmt Trittschall zuverlässig.
  4. Anders als ein Fliesenboden kann Vinyl Wärme sehr gut speichern. So ist es in Ihrem neuen Bad also immer angenehm warm an den Füßen.
  5. Klick-Vinyl ist nicht mit dem Untergrund verbunden, während Klebe-Vinyl direkt auf den Untergrund geklebt wird. Beide Systeme sind gleichermaßen einfach zu verlegen, Klick-Vinyl kann darüber hinaus leicht zurückgebaut werden.

Die Nachteile

  1. Da Klebe-Vinyl Bahn für Bahn verklebt wird, kann es sein, dass Wasser seinen Weg durch die Klebekanten in den Boden findet.
  2. Sollten Sie Ihr Bad einmal anders gestalten wollen, ist es nicht so leicht, Klebe-Vinyl zu entfernen.
  3. Obwohl Vinyl einfach und praktisch in der Anwendung ist, gilt dieser Bodenbelag nicht als besonders hochwertig.


Holz / Parkett

Parkett: eine hölzerne Alternative zu Fliesen im Bad. Ja, genau, richtig gelesen: Holz. Seit einigen Jahren schon wird Parkett in Showrooms als weitere Alternative zu Fliesen im Badezimmer ausgestellt. Was viele nicht wissen: Holz ist nicht gleich Holz. Es gibt durchaus Unterarten, die unempfindlich und wasserabweisend sind. Vor allem Bambus und Eiche (zum Beispiel Räuchereiche) eignen sich hervorragend für das Bad. Parkett ist als Bodenbelag also nicht nur für die Küche oder das Wohnzimmer geeignet. Parkettboden im Bad ist eine frische Alternative zu Fliesen und hierzulande weitestgehend unbekannt. Ein Bodenbelag für Individualisten.

Die Vorteile:

  1. Parkettboden ist ein stylischer und einzigartiger Hingucker.
  2. Holzboden ist pflegeleicht und einfach in Stand zu halten.
  3. Auf eingeölten Böden perlen Schmutz und Spritzwasser einfach ab.
  4. Parkett kann über bereits vorhandene Fliesen oder andere Bodenbeläge verlegt werden.
  5. Die Verlegung von Parkett mit Klick-System geht schnell und einfach und kann von geübten Hobby-Handwerkern selbst erledigt werden.
  6. Parkett und eine Fußbodenheizung ergänzen sich perfekt. Vor allem Bambus ist eine empfehlenswerte Holzart für eine Fußbodenheizung.

Die Nachteile

  1. Holzböden müssen regelmäßig abgeschliffen und eingeölt werden, um sie vor Spritzwasser zu schützen.
  2. Parkett ist zwar unempfindlich gegen Wasser, aber nicht so wasserfest wie eine Fliese. Staunässe verändert die Farbe und kann den Boden aufquellen lassen.
  3. Dort, wo sich stark Nässe bilden kann (Dusche, Waschbecken) sollten Vorleger den Holzboden schützen.
  4. Nicht geeignet für Lüft-Muffel, denn dauerhaft hohe Luftfeuchtigkeit schadet dem Holz.

Laminat

Laminat in vielen Designs kann Fliesen im Bad ersetzen.

Es ist der Bestseller der modernen Raumgestaltung: Laminat. Pflegeleicht, robust und einfach zu handhaben. Laminat besteht aus verschiedenen Schichten von Papier, Holzfaserplatten und Klebstoff. Die Holzoptik des Bodenbelags wird aufgedruckt. Durch die verschiedenen Schichten ist Laminatboden besonders robust und ein kleiner Alltagsheld. Kratzer, Spritzwasser oder fallende Gegenstände machen ihm nichts aus. Aber nicht nur im Wohnzimmer oder in der Küche macht der Bodenbelag eine gute Figur. Laminat kann eine gute Alternative zu Fliesen im Bad sein.

Die Vorteile:

  1. Laminat ist in einer großen Auswahl an modernen Designs verfügbar.
  2. Als Bodenbelag im Bad ist Laminat extravagant und ein seltener Anblick.
  3. Das Verlegen ist schnell selbst erledigt – auch auf bereits vorhandenen Fliesen.
  4. Laminat kann einfach gereinigt werden und bedarf keiner komplizierten Pflege.
  5. Speziell für Feuchträume ist wasserfestes Laminat erhältlich. Damit müssen Sie Sich keine Gedanken über aufquellende Böden machen.

Die Nachteile:

  1. Laminat ist nicht wasserfest, sofern es sich nicht explizit um Feuchtraum-Laminat handelt. Es wird immer Feuchtigkeit in das Material und in die Fugen eindringen.
  2. Im Gegensatz zu anderen Fußböden fühlt sich Laminat immer kühl an.
  3. Laminatböden leiten Wärme schlecht. Sollten Sie über eine Fußbodenheizung nachdenken, ist ein anderes Material sinnvoller.
  4. Anders als Parkettböden ist Laminat laut. Trittschall wird nicht gedämpft.
  5. Sie wollen wissen, welcher Holzfußboden der richtige für Sie ist? Hier finden Sie eine Übersicht zu Laminat und Parkett im Vergleich.

Fliesen-Alternativen im Badezimmer sind besonders und sollten mit Bedacht gewählt werden.

Worauf ist bei der Gestaltung des Badezimmers zu achten?

Grundsätzlich ist im Bad das erlaubt, was gefällt. Es gibt nicht den einen richtigen Bodenbelag. Der Fantasie sind bei der Gestaltung des Bads keine Grenzen gesetzt – unter der Voraussetzung, dass man weiß, worauf man sich einlässt. Es spricht nichts gegen einen Designboden aus Holz, so lange er auch gepflegt wird. Auch PVC-Boden, Beton oder Kork können unter den richtigen Umständen genau passend für Sie sein.

Wichtig ist vor allem, dass Sie wissen, was Ihr Belag leisten muss. Daraufhin sollten Sie sich gründlich informieren und beraten lassen, damit beim Gestalten nichts schief geht. Wer weiß, vielleicht ist es auch die gute alte Fliese, auf die Ihre Wahl fallen wird?


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