Teppichboden: Der flauschige Klassiker

Zeitweise waren sie etwas abgetaucht, aber vor allem Barfußläufer wussten ihre Qualitäten immer zu schätzen: Teppiche bzw. Teppichböden liegen ganz weit vorn auf der Behaglichkeitsskala von Bodenbelägen. Aktuell erleben sie eine regelrechte Renaissance. Willkommen zurück!


Was ist der Unterschied zwischen Teppich und Teppichboden?

Dass Teppich nicht gleich Teppichboden ist, wissen die meisten. Ein Teppich liegt frei im Raum, ein Teppichboden dagegen deckt als Rollenware oder in Form von Teppichfliesen in der Regel den gesamten Zimmerboden ab.

 

Auf welchem Untergrund kann ich Teppichboden verlegen?

Eben, trocken sowie frei von Rissen und Dreck sollte der Boden (z. B. Estrich) zum Teppichverlegen sein. Ist das nicht der Fall, kann vorher mit selbstverlaufender Nivelliermasse ausgeglichen werden, nachdem ein passender Tiefengrund aufgebracht wurde. Alternativ eignet sich eine Begradigung des Bodens durch eine Schüttung und Trockenestrichplatten.


Wie wird Teppichboden verlegt?

Teppichboden kann entweder vollflächig, teilweise oder nur an den Rändern verklebt werden. Loses Verlegen – das heißt, der Teppich wird nur an den Rändern geklebt – ist allerdings nur bis zu einer Raumgröße von maximal 20 Quadratmetern möglich.
Eine tolle Alternative sind Teppichfliesen: Sie können einzeln ausgetauscht werden und sind besonders haltbar und robust.


Wie ist ein Teppich aufgebaut?

Teppichböden bestehen aus drei Schichten: Zuoberst die weiche Nutzschicht. Diese ist wiederum auf eine Trägerschicht aufgebracht. Die dritte Schicht ist die Rückenbeschichtung. Sie kann aus verschiedenen Materialien bestehen.

Den höchsten Gehkomfort bietet ein Schaumrücken. Grundsätzlich gilt: Je weicher die Unterlage, desto besser ist die Trittschall- und Wärmedämmung.


Sind Teppichböden auch für Allergiker geeignet?

Bei einer Allergie gegen Hausstaub oder ähnliches sind niedrigflorige Teppichböden, in denen sich kaum Schmutz als Nährboden für Staubmilben ansammeln kann, am besten geeignet.

Textile Bodenbeläge sollten Sie mindestens zweimal pro Woche mit einem Staubsauger mit rotierender Bürste und Hepa-Filter reinigen. Dann kann der Flor – im Gegensatz zu glatten Böden – den Staub sogar binden, wodurch weniger davon durch die Luft wirbelt und die Atemwege belastet.

Volle Wirkung erreicht der Effekt aber erst ab 40 cm über dem Boden. Abhilfe bei stärkerer Verschmutzung schaffen Teppichschaum oder Waschsauger.


Teppichboden und Fußbodenheizung – geht das?

Teppichboden und Fußbodenheizung sind eine beliebte Kombination – passen aber nicht wirklich gut zusammen. Der Bodenbelag verhindert bzw. verzögert das Aufsteigen der Wärme und treibt stattdessen die Heizkosten in die Höhe.

Wenn Sie dennoch nicht auf die Kombination verzichten wollen, entscheiden Sie sich für einen frei liegenden Teppich, der den Boden nur partiell bedeckt. Alternativ gibt es auch Teppichböden, die speziell für Fußbodenheizungen geeignet sind. Sie verfügen über die nötige Wärmedurchlässigkeit.

Trotzdem muss der Boden unter dem Heizsystem gut isoliert sein, damit nach unten keine Wärme verloren geht.


Teppiche: kleine Faser-Kunde

Die Fasern auf der Oberfläche von Teppichen bilden den „Flor“ – auch Nutzschicht genannt. Je höher der Flor, desto flauschiger das Trittgefühl.
Unter 1,5 cm spricht man von kurzer Florhöhe, bis 5 cm von Hochflor, und alles, was darüber liegt nennt man Langflor.

Grundsätzlich stehen als Materialien Synthetik (Nylon, Polyester, Polypropylen) und Naturfasern (Sisal, Seegras, Jute, Binsen, Kokosfaser, Abaca, Papier) zur Auswahl. Diese „Zutaten“ können in variablem Mischverhältnis entweder gewebt, getuftet oder konfektioniert verarbeitet sein.

Dabei fällt Webware durch hohe Qualität und hohe Widerstandsfähigkeit auf – und meist auch durch einen hohen Preis.

Bei konfektionierten Teppichböden sind die Florfasern hingegen mit dem Trägermaterial verschweißt bzw. darauf festgeklebt.

Die häufigste Methode ist aber das „Tuften“. Hierbei wird der Flor direkt in das Untergewebe eingearbeitet. Die einzelnen Fasern sind in Schlingenform angeordnet (Bouclé) oder geschoren (Velours) – oder im Mix aufgebracht (Cut-Loop).


Teppichbodenarten und ihre Eigenschaften

Velours/Feinvelours

Durch die samtige, schimmernde und weiche Oberfläche seines kurzen, offenen Flors aus aufgeschnittenen Schlingen ist er ideal für alle Räume, die besonders fußwarm und behaglich sein sollen, wie Wohn-, Schlaf- und Kinderzimmer.

Veloursteppichböden sind sehr unempfindlich und strapazierfähig.

Kräuselvelours

Wie seine glatten Pendants bietet dieser Boden eine weiche Oberfläche, allerdings ohne den samtigen Strich.

Durch diese dynamische Optik und seine stark verzwirnten Fasern ist er deutlich pflegeleichter und beeindruckt durch einen ganz eigenen Stil.

Mit seinem meist etwas längeren Flor macht er sich überall beliebt, wo ein extraweicher Tritt gefragt ist.

Schlingenware

Der Flor dieser Teppichböden besteht aus geschlossenen Schlingen und ist dadurch robust und strapazierfähig.

Je nachdem, ob die sogenannte Polhöhe der Schlingen gleich oder unterschiedlich ist, entstehen verschiedenste Optiken von glatt bis stark strukturiert. Dadurch lassen sich für alle Wohnbereiche und -stile die passenden Schlingenmodelle finden.

Nadelfilz/-vlies

Diese Böden bestechen durch hohe Schmutzunempfindlichkeit und Strapazierfähigkeit.

Aufgrund ihres dichten Vlieses aus Kunstfasern, meist auf einem weichen Latexrücken, bieten sie den typischen Wohnkomfort von Teppichböden, sind aber zusätzlich sehr abriebfest und leicht zu reinigen.

Perfekt für Räume mit hoher Beanspruchung.

Eine Auswahl von Teppichböden aus unserem Sortiment:

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