Fliesen, fugen, fertig: Mit diesen Tricks gelingt's ganz leicht
Strapazierfähig und leicht zu pflegen: Fliesen sind in Bad und Küche der beliebteste Belag für Boden und Wand. Es gibt sie inzwischen in allen erdenklichen Größen – von kleinen Mosaikfliesen bis hin zu XXL-Fliesen im Großformat – und Farbgebungen. So lassen sich Räume jeder Art gestalten und optisch verkleinern oder vergrößern.
Haben Sie Ihre Traumfliesen schon gefunden? Dann brauchen Sie nur noch das richtige Material, und die Verlegung kann beginnen. Was Sie brauchen, wie Sie es einsetzen und was Sie beim Fliesen und Verfugen von Wandfliesen und Bodenfliesen beachten sollten, erfahren Sie hier.
Gummihammer, Fliesenkreuz & Co.: Welches Material brauchen Sie?
Das richtige Material ist die wichtigste Grundlage für gute Ergebnisse. Es lohnt sich, hier in qualitativ hochwertiges Werkzeug zu investieren. Unter anderem brauchen Sie:
• Fliesen
• Fliesenkleber
• Fugenmörtel
• Silikon
• Fliesenkreuze
• Rakel/Moosgummibrett
• Passender Zahnspachtel
• Wasserwaage
• Gummihammer
• Fliesenschneidemaschine
• Mörtelkübel/Baueimer
Einige der wichtigsten Werkzeuge stellen wir Ihnen jetzt genauer vor.
Fliesenhexe: Wie gerade ist das denn?
Fliesenhexen – auch Fliesenecken oder Fliesenlegerecken – sind ein sehr nützliches Tool, um die Fugenflucht einzuhalten und gerade zu verlegen. Eine Fliesenhexe besteht aus zwei kleinen Halteblechen und einer Schnur. Richten Sie dafür die erste und die letzte Fliese der ersten Reihe aus und hängen Sie die beiden Haltebleche auf den beiden Fliesen ein. So spannt sich die Schnur, und sie können entlang dieser Schnur die Fliesen gerade ausrichten.
Bohrmaschine mit Quirlaufsatz: Was gibt's zu rühren?
Jetzt geht es ans Festkleben. Und dazu muss beim Fliesen gemischt werden: Fliesenkleber ist in Pulverform erhältlich und muss mit Wasser auf die richtige Konsistenz gebracht werden. Das Mischungsverhältnis können Sie der Verpackung entnehmen, beim Mischen leistet eine Bohrmaschine mit Quirlaufsatz gute Dienste. Einfach Pulver und Wasser in einen Gummieimer geben und gut durchrühren. Anschließend können Sie den Fliesenkleber entlang der mit Hilfe der Schnur festgelegten Reihe auf den Boden auftragen.
Zahnspachtel: Welche Zahnung braucht Ihre Fliese?
Damit die Fliesen perfekt auf dem Fliesenkleber haften, muss die Klebeschicht die richtige Dicke haben. Dafür sorgt der Zahnspachtel – denn durch das Durchkämmen der Klebeschicht wird der Fliesenkleber gleichmäßig verteilt. Jedoch braucht nicht jede Fliese die gleiche Menge an Kleber, weshalb es auch keinen Standard-Zahnspachtel gibt. Stattdessen können Sie sich an diesen Richtwerten orientieren:
• Mosaikfliesen bis 5 cm Kantenlänge: 4 x 4 mm Zahnung
• Fliesen bis 10 cm Kantenlänge 6 x 6 mm Zahnung
• Fliesen bis 30 cm Kantenlänge 8 x 8 mm Zahnung
• Fliesen bis 60 cm Kantenlänge: 12 x 12 mm Zahnung
• Große Fliesen mit über 60 cm Kantenlänge: 12 – 15 mm Zahnung
Wenn der Fliesenkleber sorgfältig durchkämmt und in der richtigen Dicke aufgetragen ist, können Sie die Wandfliesen oder Bodenfliesen verlegen.
Fliesenkreuze: Wie bleiben die Fugen gleich groß?
Für ein optisch ausgewogenes Bild müssen die Fliesen im gleichen Abstand zueinander liegen, das heißt: Die Fugen müssen die gleiche Breite haben. Dabei helfen Fliesenkreuze. Wenn Sie diese genau in der Mitte zwischen jeweils vier Fliesen in den feuchten Kleber drücken, können Sie die Fliesen daran ausrichten. Diese kleinen Kunststoffkreuze können Sie wieder entfernen, solange der Kleber noch feucht ist, oder Sie fugen die Fliesenkreuze einfach mit ein.
Fliesenschneider: Wie bringt man Fliesen auf die passende Größe?
In einer idealen Welt lassen sich die Fliesen passgenau auf dem Boden oder der Wand verlegen. In der Realität sieht das meist anders aus: Da gibt es Ecken und Vorsprünge, die umlegt werden müssen, und in der Regel muss auch die letzte Fliese am Rand zurechtgeschnitten werden – mindestens übrigens in der Breite einer halben Fliese. Dazu braucht man ein Fliesenschneidegerät. Die Handhabung ist denkbar einfach: Markieren Sie die Größe, die Sie benötigen, und ritzen Sie die Fliese an dieser Stelle an. Anschließend lässt sie sich ganz leicht durchbrechen.
Rakel/Moosgummibrett: Wozu braucht man das denn?
Sind alle Fliesen verlegt, geht's ans Verfugen. Rühren Sie dafür den Fugenmörtel mit Wasser an und verteilen Sie ihn mit dem Rakel (auch Wischbrett oder Moosgummibrett genannt) großflächig über die Fliesen. Wichtig: Verfugen Sie immer in diagonalen Bewegungen und halten Sie den Rakel dabei in einem Winkel von 45°. Wenn der Mörtel etwas angezogen hat – das erkennt man daran, dass er matt wird –, können Sie die Fliesen mit einem Schwammbrett und etwas Wasser säubern.
Schritt für Schritt: Wie werden Fliesen verlegt?
Wie Sie richtig fliesen, erläutern wir Ihnen hier in einer kurzen Übersicht.
Schritt 1: Untergrund vorbereiten
Schritt 2: Fliesenkleber auftragen
Schritt 3: Fliesen verkleben
Schritt 4: Randfliesen zuschneiden und verlegen
Schritt 5: Fliesen verfugen
Schritt 6: Silikonfugen ziehen
Eine ausführliche Anleitung für Bodenfliesen finden Sie hier. Wie Sie Wandfliesen verlegen, erläutern wir Ihnen hier genauer. Oder Sie schauen sich das Ganze gleich im Video an.
Noch ein Tipp: Natürlich können Sie auch Ihre Terrasse oder Ihren Balkon fliesen. Eine ausführliche Video-Anleitung dazu finden Sie in unserem 1. Women's Night Web-Seminar – gleich anschauen!
Tipps und Tricks: Was sollten Sie beachten, wenn Sie fliesen?
Mit ein wenig handwerklichem Geschick ist es gar nicht so schwer, in den eigenen vier Wänden Fliesen zu verlegen. Diese Tipps aus der Praxis helfen Ihnen dabei:
Augen auf beim Fliesenkauf!
Stehen Sie im BAUHAUS Fachcentrum oder im Online-Shop vor der Frage, welche Abriebklasse die richtige ist? Je höher die Abriebklasse, desto stärker können die Fliesen beansprucht werden. In der Regel sind Fliesen der Abriebklasse 2 für die Nutzung im privaten Haushalt völlig ausreichend. Denken Sie aber vor allem daran, genügend Fliesen zu kaufen: Sie sollten mit einem Verschnitt von mindestens 10% rechnen. Außerdem kann es später nützlich sein, noch ein paar Fliesen im Keller zu haben – denn so können Sie einzelne, beschädigte Fliesen einfach austauschen.
Machen Sie sich einen Plan!
Einfach drauflos zu fliesen, ist meist die schlechteste Idee. Überlegen Sie sich vorher, wie Sie die Fliesen verlegen möchten – diagonal, versetzt oder in einem bestimmten Muster. Legen Sie einen maßstabsgetreuen Plan des Raumes an, in dem Sie fliesen möchten, und zeichnen Sie die Fliesen im gewünschten Verlegemuster ein. So lässt sich auch der Grundbedarf bestimmen. Ein Tipp: Die beliebten Mosaikfliesen bringen ihr Muster meist schon mit, müssen aber auf eine besondere Art verlegt werden. Hier erfahren Sie, wie's geht.
Achten Sie auf die Fugen!
Möchten Sie für Wand und Boden die gleichen Fliesen verwenden, dann richten Sie die Fugen am Boden nach dem Fugenverlauf der Wand aus. An Pfeilern und Vorsprüngen beginnen Sie mit einer ganzen Fliese an der Außenkante und verlegen Anschnitte in den Ecken. Fliesen Sie die Wand in einer bestimmten Höhe, beginnen Sie oben mit ganzen Fliesen.
Wählen Sie den richtigen Kleber!
Mit dem Fliesenkleber steht und fällt Ihre ganze Arbeit. Nutzen Sie unbedingt flexiblen Kleber, wenn Sie die Fliesen auf OSB-Platten oder auf Estrich mit Fußbodenheizung verlegen. Für kleinere Flächen können Sie gut zu bereits angemischtem Fliesenkleber und Fugenmörtel aus der Tube greifen – das spart Arbeit und Dreck.
Verfugen Sie auch mit Silikon!
Dehnungsfugen an Übergängen zu Badewanne & Co. sowie am Übergang von Boden zu Wand müssen unbedingt mit Silikon ausgefüllt werden. Spritzen Sie dafür Silikon in die Fuge, besprühen es mit einer Mischung aus Spülmittel und Wasser, ziehen die Fuge mit einem Holzspatel ab und glätten das Ganze noch einmal mit dem Finger. Fertig!
Weitere Tipps vom Profi finden Sie in unserem Fachprospekt.