Moos im Rasen – Jetzt Unkraut bekämpfen  

Fast jeder, der eine Rasenfläche zu versorgen hat, kennt das Problem: Moos und Unkraut bevölkern früher oder später das Grün und machen dem Gärtner das Leben schwer. Doch woher kommt der Feind im Rasen und was kann man dagegen tun?


Im Rasen findet ein ständiger Wettbewerb statt: Alle Pflanzen in der Fläche konkurrieren um Licht, Nährstoffe und gute Lagen. Durch Düngermangel, Schattenlage oder falsches Mähen geschwächter Rasen ist in diesem Wettbewerb schnell der Verlierer. Die Folge: Unkraut zieht in der Rasenfläche ein.

Gänseblümchen

Moos im Rasen: Gänseblümchen vernichten

Sieht nett aus, hat es aber faustdick hinter den Ohren. Einmal in den Rasen eingewandert, vermehren sich die etwa zehn Zentimeter langen Blüten-Halme blitzartig.

Bekämpfung: Am Anfang ausstechen. Wenn der Befall voranschreitet, Herbizid-Einsatz.


Wegerich

Moos im Rasen: Wegerich bekämpfen

Eine krautartige Pflanze mit Heilwirkung, die sich im Sommer sehr schnell im Rasen ausbreitet.

Bekämpfung: Mechanisches Entfernen ist nur sinnvoll, solange die Pflanze nicht ihre Samen gestreut hat. Ein klarer Kandidat für den Herbizid-Einsatz.


Ehrenpreis

Moos im Rasen: Ehrenpreis bekämpfen

Das „Gewitterblümchen“ sieht mit seinen blauweißen Blüten im frühen Hochsommer nett aus, ist aber ein echter Rasen-Konkurrent. Bildet verdichtende Polster im Rasen.

Bekämpfung: Entweder dulden und drum herum mähen oder Einsatz von Herbiziden zur Bekämpfung.


Weißklee

Moos im Rasen: Weißklee bekämpfen

Hartnäckig und weit verbreitet. Die Verwendung von hochwertigem Saatgut und regelmäßiges Vertikutieren beugen dem Klee-Befall vor.

Im Ernstfall: Ausstechen, dann neue Ansaat.


Gundermann

Moos im Rasen: Gundermann bekämpfen

Wuchert in Beeten und auch im Rasen. Ist zäh, winterhart und sogar essbar.

Zur Bekämpfung die Mutterpflanze suchen und ausreißen, Ausläufer ausstechen. Bei starkem Befall Herbizid-Einsatz.


Frauenmantel

Frauenmantel bekämpfen

Begehrte Bereicherung des Gartens, im Rasen aber eine Fehlbesetzung. Breitet sich unkontrolliert stark aus, ist robust.

Bekämpfung: Es hilft regelmäßiges Mähen und Vertikutieren, sonst Herbizid.


Löwenzahn

Moos im Rasen: Löwenzahn bekämpfen

Kinder und Kaninchen lieben die Pusteblume. Gärtner sind von dem Tiefwurzler weniger begeistert. Immerhin: Er ist mit seinen gelben Blüten leicht erkennbar.

Bekämpfung: Ausstechen und regelmäßiges Mähen! Bei Wiederauftreten Herbizid einsetzen.


Warum wächst Moos im Rasen?

Moos Stängel Zeichnung

Wenn der Rasen schwächelt, geht sein Feind, das Moos, auf die Überholspur. Der Moosbefall ist also mehr ein Zeichen für die Schwäche des bestehenden Rasens als ein Wuchern eines unwillkommenen Eindringlings. Wenn also im Frühjahr einmal mehr der Rasen aussieht, als habe das Moos das Gras völlig verdrängt, sollte umgehend die Ursachenforschung beginnen.
Eins vorab: Moos hat keine Chance, wenn Aussaat, Pflege und Vorbeugung Hand in Hand laufen.

Gründe für einen schwachen Rasen – und damit für die Überhandnahme des Mooses können sein:

  1. Nicht zur Bodenbeschaffenheit passendes Saatgut
  2. Ausgezehrte Pflanzen: zu wenig Pflege, keine Düngung
  3. Zu wenig Sonne, zu viel Schatten auf dem Rasen. Das führt zu Staunässe, sodass der Rasen nie richtig trocken wird
  4. Gras zu hoch, zu selten gemäht
  5. Durch falsches Mähen (zu tiefer Schnitt, stumpfes Messer) geschädigte Pflanzen
  6. Zu hohes Gras in einem Durchgang mit dem Mulchmäher gekappt; Folge: verklebter Übergang von Wurzel zu Halm

Moos ist also so etwas wie ein Alarmgeber für den Zustand des Rasens. Es wächst immer dort besonders gut, wo etwas nicht in Ordnung ist: im Schatten, im Feuchten, auf Lehmboden.


Was kann man gegen Moos tun?

Makroaufnahme Rasen mit Wassertropfen

Man kann dem grünen Eindringling grundsätzlich auf drei Wegen den Garaus machen: mechanisch, chemisch oder durch Boden- und Saatgutveränderung. Wenn der Rasen aber richtig von Moos durchsetzt ist, wird man regelmäßig alle drei Wege begehen müssen.

Mechanisch gegen Moos vorgehen

Ganz egal ob Sie mithilfe eines mechanischen Rechens, eines elektrischen oder gar eines benzinmotorgetriebenen Vertikutierers dem Moos zu Leibe rücken, das Prinzip ist immer das gleiche: Ein Messer ritzt den Boden wenige Millimeter tief ein und reißt auf dem Rückweg das Moos (das ja selber keine richtige Wurzel, sondern nur sogenannte Zellfäden hat) mit heraus.

Das Moos ist dann erst einmal weg und der Fuß des Halms bekommt wieder Licht, Luft und Regenwasser. An der tieferen Ursache des Moosbefalls ändert diese Radikalkur natürlich nur wenig – und deswegen muss sie auch regelmäßig wiederholt werden.


Moos chemisch bekämpfen

Moosvernichter sollten regelmäßig zusammen mit einem Dünger gegeben werden. Die Zeiten, als man einfach große Mengen Eisen-II-Sulfat auf den Rasen streute, sind vorbei, denn hier droht eine Übersäuerung des Bodens. Präparate mit Essigsäure, Pelargonsäure oder Stoffwechselgiften funktionieren meist besser; sie unterbinden typischerweise beim Moos die Fotosynthese. Generell kann es bis zu zehn Tage dauern, bevor Sie eine Wirkung der Moostherapie erkennen können.

Wichtig: Egal für welchen Moosvernichter Sie sich entscheiden, tragen Sie beim Ausbringen Handschuhe und lassen Sie die wirksamen Produkte nicht auf Wege, Terrassen oder Treppen spritzen, sie könnten Spuren hinterlassen.

Moos bekämpfen durch Veränderung von Saatgut und Boden

Einen wirklich dichten, gesunden und schönen Rasen werden Sie nur bekommen, wenn Sie ein zur Bodenstruktur passendes Saatgut einsetzen.

Zur Moosvorsorge gehören also eine Bodenanalyse und passendes, hochwertiges Saatgut. Und wenn der Vorbesitzer Ihres Gartens aus Kostengründen „Berliner Tiergarten“ oder eine ähnliche günstige landwirtschaftliche Rasenmischung ausgesät hat, werden Sie den Rasen renovieren oder im schlimmsten Fall neu anlegen müssen. Erster Schritt ist in jedem Fall das Aerifizieren (Belüften) des Rasens und danach das Auftragen einer bis zu zwei Zentimeter starken Quarzsandschicht.

Helfen Hausmittel wie Kaminasche gegen Moos?

Asche ist ein Hilfsmittel aus der Steinzeit des Gartenbaus. Natürlich ist Asche guter Dünger, sie enthält viel Kalium. Aber jede Asche ist schadstoffbelastet, auch wenn man peinlich genau auf das verbrannte Holz achtet. Und diese Schadstoffe will man um keinen Preis in seinem Gartenboden haben. Und das alles gilt, bevor wir zum Umweltschutz kommen, der auch keine freie Asche in den Gärten sehen möchte.

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