Gemüse-Anzucht auf der Fensterbank

Wer keinen eigenen Garten oder Balkon hat, muss nicht auf schmackhaftes Gemüse und frische Kräuter verzichten. Die Anzucht auf der Fensterbank ist eine ausgezeichnete Alternative, um Gemüse, Kräuter und Blumen zu kultivieren.

Wir verraten Ihnen, welches Equipment Sie für Ihre Indoor-Bepflanzung benötigen, und geben Tipps und Tricks, damit Ihre Sämlinge besser gedeihen.


Anzuchttopf oder Pflanzentöpfe?

Relativ grobkörniges und zuverlässig keimendes Saatgut – wie beispielsweise Tomaten oder Zucchini – pflanzen Sie idealerweise in kleine Pflanztöpfe. Dazu nehmen Sie jeweils zwei bis vier Samen und platzieren diese mithilfe einer Handblumenkelle in ausreichendem Abstand in die Erde. Der Vorteil: Durch die breit gestreute Aussaat können Sie die Sämlinge später leichter vereinzeln und sparen sich das aufwändige Pikieren.

Feines Saatgut – wie beispielsweise Petersilie oder Basilikum – sähen Sie in einem kleinen Anzuchttopf aus. So lassen sich aus einer Vielzahl von Sämlingen die kräftigsten heraussuchen, um diese anschließend in einen größeren Pflanzentopf umzupflanzen. Anzuchttöpfe bieten Ihnen bei der Indoor-Bepflanzung noch einen weiteren Vorteil: Empfindliche Sämlinge können nach dem Keimen mitsamt ihrem Erdballen entnommen werden. Auf diese Weise wachsen sie ohne Unterbrechung weiter, da die Wurzeln nicht beschädigt werden.

Um die jungen Sämlinge nach dem Keimen schnell identifizieren zu können, sind beschriftbare Steck-Etiketten eine große Hilfe. Sie lassen sich leicht im Anzucht- oder Pflanzentopf platzieren. So haben Sie stets den Überblick über Ihre grüne Kinderstube.


Anzuchterde und Blumenerde – die Unterschiede im Detail

Auf den ersten Blick sieht Aussaaterde wie herkömmliche Blumenerde aus. Doch der Schein trügt: Sie ist in der Regel reich an Spurenelementen und hilft Ihrem Setzling dabei, sich in den ersten Wochen voll zu entwickeln und schnell zu wachsen.

Am besten verwenden Sie dazu eine torffreie Bio-Anzuchterde. Die wird auf Basis von Kompost, Rindenhumus oder Holzfasern hergestellt und verzichtet auf künstlichen Dünger. Anzuchterde ist vergleichsweise nährstoff- und salzarm.

Herkömmliche Blumenerde dagegen enthält einen für Jungpflanzen zu hohen Anteil an Stickstoff und Salzen. Sie fragen sich, ob das schlecht ist? Leider ja. Denn wenn die Jungpflanze zu schnell alle benötigten Nährstoffe erhält, fährt sie ihr Wurzelwachstum herunter oder stellt es sogar ganz ein. Als Folge des weniger verzweigten Wurzelnetzes verlangsamt sich dann das gesamte Wachstum des Sämlings.


Kräuter und Gemüse lieben Kokoserde

Eine spezielle Form der Aussaaterde ist die sogenannte Kokoserde. Sie besteht aus gepressten Kokosfasern, die aufgrund ihrer weichen Eigenschaften optimal für die Anzucht von Gemüse und Kräutern geeignet sind.

Besonderheit: Vor dem Gebrauch muss die Kokoserde aufquellen. Dazu geben Sie die im Block erhältliche Kokoserde in einen großen Eimer, den Sie mit Wasser füllen. Als Faustformel gilt: Auf ca. 600 Gramm Kokoserde kommen 4 Liter Wasser. Ist die Kokoserde nach ungefähr 1 bis 2 Stunden vollständig aufgequollen, können Sie sie verwenden.

Tipp: Einige Kräuter benötigen für ihr Wachstum besondere Nährstoffe. Kräutererde verfügt über eine optimale Zusammensetzung und enthält alle notwendigen Nährstoffe, um Ihre Jungpflanzen zu würzigen Kräutern heranwachsen zu lassen.


Vorsicht beim Gießen: Staunässe vermeiden

Eine gut dosierte Feuchtigkeitszufuhr ist essenziell für die erfolgreiche Anzucht von Gemüse und Kräutern auf der Fensterbank.

Nach dem Aussäen befeuchten Sie die Erde erstmalig mit einem Handsprüher. Damit lässt sich das Wasser gleichmäßig und schonend über die Erde verteilen, so dass die Saat nicht herausherausgespült wird.

Sobald die ersten Keime aus der Erde ragen, nutzen Sie zum Gießen eine Gießkanne. Dabei gilt: Anzuchterde sollte stets feucht sein – jedoch niemals tropfnass. Im Zweifel ist weniger mehr. Ganz austrocknen darf sie natürlich auch nicht.

Stehen die Wurzeln Ihrer Jungpflanze permanent im Wasser, können sie irgendwann keinen Sauerstoff mehr aufnehmen. Dadurch werden die wichtigen Nährstoffe aus der Erde nicht richtig gefiltert und weitergeleitet, die Staunässe schränkt die Wurzelbildung und somit auch das Wachstum Ihres Sämlings ein. Hält die Staunässe zu lange an, kann die Jungpflanze sogar eingehen.

Sorgen Sie also immer dafür, dass die Anzuchterde locker bleibt und Luft an die Wurzeln des Sämlings gelangen kann.


Standort und Temperatur

Auch Standort und Temperatur beeinflussen das Wachstum Ihrer Jungpflanze. Die Tage im Frühjahr sind noch relativ kurz – und somit lichtarm.

Umso wichtiger ist es, für die Anzucht auf der Fensterbank einen möglichst hellen Platz zu wählen mit einer Süd- oder Südwestausrichtung. Auf diese Weise erhalten Ihre Sämlinge das meiste Licht.

Sollte sich Ihre Fensterbank direkt über einem Heizkörper befinden, müssen Sie besonders auf Ihre Sämlinge aufpassen, denn für die Wurzelbildung benötigen diese eine milde Wärme.

Je nach Sorte sind 18 bis 25 Grad ausreichend, drehen Sie das Thermostat also ruhig etwas zurück. So schützen Sie auch die Erde vor dem Austrocknen.


Anzucht-Set erleichtert den Einstieg

Sie möchten erst einmal ausprobieren, ob Ihnen die Anzucht von Gemüse und Kräutern auf der Fensterbank überhaupt Spaß macht?

Anzucht-Sets erleichtern das Handling und enthalten alles, was Sie für die Indoor Bepflanzung benötigen: Anzuchttöpfe, Aussaaterde, Saatgut sowie ein dazu passendes Mini-Gewächshaus.

Der Clou: Im Inneren des Gewächshauses herrscht – eine konstante Raumtemperatur vorausgesetzt – die optimale Keimtemperatur und Luftfeuchtigkeit. Der Deckel sorgt dafür, dass ein Großteil der Feuchtigkeit im Inneren des Gewächshauses bleibt.

Auf diese Weise gedeihen Ihre Sämlinge noch besser, und Sie können bereits binnen weniger Wochen Ihr erstes selbst gezogenes Gemüse genießen.


Jungpflanzen umtopfen – wann ist der richtige Zeitpunkt?

Sobald Ihre Jungpflanzen eine gewisse Größe erreicht haben, müssen Sie sie umpflanzen. Dies geschieht üblicherweise ab einer Höhe von 5 bis 10 Zentimetern oder zu dem Zeitpunkt, an dem die Wurzeln der Sämlinge aus dem Anzuchtgefäß herauswachsen.

Achten Sie beim Umtopfen darauf, Ihre Jungpflanzen nicht zu beschädigen. Heben Sie den Sämling mitsamt der umliegenden Erde vorsichtig an und setzen Sie ihn in einen mit Pflanzen- oder Blumenerde befüllten Pflanztopf. Drücken Sie die Jungpflanze anschließend sanft fest, so dass sie nicht umkippt.

Ihr passendes Equipment für die Indoor-Anzucht:

  • Saatgut Bio-Weizen Sprossen-Anzuchtset

    Saatgut

    4 , 59

  • Elho Green Basics Anzuchthaube M (35,5 x 25,4 x 12,5 cm)

    Elho Green Basics Anzuchthaube

    9 , 69

  • Floraworld Anzuchttopf Classic

    Floraworld Anzuchttopf

    2 , 49

  • Floragard Bio-Kräuter- & Aussaaterde Aromatisch! (10 l)

    Floragard Bio-Kräuter- & Aussaaterde

    9 , 99

    pro Stück (1  l = 1,- )

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