Seit jeher zieht es Menschen ans Wasser. Kein Wunder, dass da ein Gartenteich oder vielleicht sogar ein Bach mit kleinem Bachlauf für viele das Herzstück eines gelungenen Gartens ist. Dabei ist ein Teich im Garten nicht nur schön anzusehen. Er bietet darüber hinaus auch Lebensraum für viele unterschiedliche Teichbewohner. Und das Beste: einen Gartenteich oder auch einen Bach inklusive Bachlauf können Sie ganz einfach selbst anlegen – und das Pflegen ist genauso unkompliziert.
Wir verraten Ihnen hier Schritt für Schritt alles über die Auswahl, das Anlegen und das richtige Pflegen eines Gartenteichs!
Welche Typen eines Gartenteichs gibt es?
Sie möchten einen Gartenteich anlegen? Dann nehmen Sie sich ein paar Minuten, um zu überlegen, welche Teichart Ihnen am ehesten zusagt. Vielleicht etwas Klassisches? Oder etwas Extravagantes mit Bachlauf und Gefälle? Ein Gartenteich ist nämlich nicht gleich ein Gartenteich, sondern Ihr Ruhepol und Blickfang zugleich in Ihrem Garten.
Schwimmteich
Zugegeben: diese Teichart ist nichts für einen kleinen Garten. Jedoch ist ein Schwimmteich nicht nur ein schöner Hingucker, sondern lädt auch zum Aktivwerden ein. Für den Bau eines Schwimmteichs benötigen Sie ein Reinigungssystem, damit Sie in klarem Wasser schwimmen können und Ihre Bahnen nicht durch wuchernde Pflanzen und schwarzen Schlick ziehen müssen. Ebenso wichtig wie das Reinigungssystem ist die Teichtiefe.
Die gewünschte Tiefe sollte zum Schwimmen einladen und natürlich genügend Tiefe zulassen, um dies zu ermöglichen. Im Filtergraben platzierte Pflanzen entfernen zusätzliche Verunreinigungen des Teichwassers auf natürliche Art.
Fischteich
Ein Fischteich ist das Paradebeispiel für einen eigenen Gartenteich. Die anfängliche Euphorie weicht oft der Ernüchterung, dass die Wasserbewohner das anfangs klare Wasser so weit trüben, dass es sogar schwarz erscheinen kann. Wie das passiert? Durch die aufgenommene Nahrung und das Aufwirbeln des Bodens. Um dies zu verhindern, empfiehlt es sich, dass Sie den Boden regelmäßig reinigen oder auf eine Sedimentfalle zurückgreifen. Diese saugt Teichablagerungen selbstständig ab.
Naturteich
Der Unterschied zwischen den vorangegangenen Teicharten und einem Naturteich ist ganz einfach: der Alterungsprozess und das Pflegen. Während bei einem Schwimm- und Fischteich klares Wasser gewünscht ist und Sediment regelmäßig entfernt wird, sind Naturteiche so angelegt, dass sie nicht gereinigt werden. Sie überlassen Ihren Teich der Natur und können zusehen, wie Pflanzen und Tiere sich Schritt für Schritt am trüben Wasser ausbreiten.
Im Herbst sollte der Naturteich vor herabfallendem Laub geschützt werden und hin und wieder sollten Sie Schlick entfernen, wenn Sie Fische darin halten möchten. Bei fehlender Pflege verschlechtert sich nämlich die Wasserqualität und Pflanzen und Tiere könnten darunter leiden.
Zierteich
Ein Zierteich passt in nahezu jeden Garten hinein. Er fällt besonders durch seine kunstvolle Bepflanzung und sein gesamtes Arrangement hervor. Beim Anlegen Ihres eigenen Teichs dieser Art sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Sie können einen Zierteich ganz einfach und schnell selbst im Garten anlegen mit etwas Folie, Mörtel, Wasser und gewünschten Pflanzen. Beim Bepflanzen sollten Sie auf Vielfalt setzen, so freuen Sie sich in der Blütezeit umso mehr über eine wunderbare Farbenpracht.
Bach mit Bachlauf
Kaum etwas ist beruhigender als das leise Plätschern von Wasser. Mit einem Bach inklusive kleinem oder auch größerem Bachlauf können Sie sich das ganz einfach in den heimischen Garten holen! Keine Sorge: Sie benötigen beim Anlegen eines Bachs kein großes Gefälle, um einen schönen Wasserlauf vom Bachbett aus zu haben. 3 % Gefälle genügen bereits, um den Wasserlauf vom Bachbett aus in Gang zu bringen.
Sie können frei entscheiden, wie Ihr eigener Bach aussehen soll und wie Sie den Bachlauf anlegen möchten. Soll sich das fließende Wasser weit durch den Garten schlängeln? Oder nahe des Bachbetts verebben?
Moorteich
Im Gegensatz zu einem gewöhnlichen Gartenteich weist ein Moorteich einen sauren pH-Wert auf. Das Moorteichwasser ist außerdem klar, mit leicht gelblicher Färbung kalkfrei und sehr weich. Das hat zur Folge, dass Sie in dieser Teichform ausschließlich kalk-tolerante und kalk-meidende Pflanzen pflegen können. Beim Bepflanzen sind Ihnen in Sachen Auswahl also etwas die Hände gebunden. Auch Fische und andere Tiere fühlen sich in und um das saure Gewässer herum nicht wohl und hätten keine Überlebenschance – mit zwei Ausnahmen: dem Moorfrosch und der Gelbbauchunke.
Miniteich
Kleiner Garten und trotzdem Sehnsucht nach einem eigenen Teich? Dann ist der Miniteich genau das, was Sie suchen! Egal, ob auf der Terrasse, auf dem Balkon oder auch im kleinen Garten: ein Miniteich kann überall seinen Charme versprühen, weil Sie entscheiden, wie groß er ist! Für mehr Informationen schauen Sie sich doch einmal unseren Beitrag zum Thema Miniteich an!
In 6 Schritten: So schnell ist ein Gartenteich angelegt
1. Die Vorarbeiten
Vor dem ersten Spatenstich markieren Sie die Form des Teichs im Garten mit einer Schnur auf dem Rasen.
Auch die verschiedenen Tiefenzonen markieren Sie am besten mit Sand oder Kies. So können SIe den Standort vor dem Aushub noch einmal kritisch überprüfen. Auch Ihren Folienbedarf können Sie so deutlich einfacher berechnen.
2. Die Grube wird ausgehoben
Jetzt können Sie den Teich schrittweise ausheben. Gut gewachsene Grassoden sollten Sie dabei beiseitelegen; sie können Ihnen später dabei helfen, den Rand zu gestalten und Kabelkanäle zu verbergen.
Die Tiefe der Sumpfzone beträgt bis zu 10 cm, die der Flachwasserzone (maximal 30° abfallend) bis zu 50 cm, die der Tiefwasserzone 60 bis 100 cm.
Wenn Sie einen Bachlauf anlegen möchten, sollten Sie das in diesem Schritt berücksichtigen. Dort, wo der Bachlauf her fließen soll, muss ein Gefälle ausgehoben werden von mindestens 3 %. Wenn Sie einen Bachlauf in Bewegung setzen möchten, benötigen Sie eine Bachlaufpumpe, sie pumpt das Wasser wieder an das Bachbett.
3. Unterbau vorbereiten
Bei jedem Bauschritt sollten Sie kontrollieren, dass die geplanten Maße eingehalten werden. Stellen Sie mit Brett und Wasserwaage sicher, dass auch die Ränder in Waage sind.
Vor dem Ausrollen der Folie muss der Boden der Grube frei von Steinen, Wurzeln und jeder Form von scharfen Kanten sein. Ein Vlies (empfehlenswert!) schützt die Folie zusätzlich.
4. Die Folie wird ausgelegt
Versuchen Sie immer, die Folie mit so wenig Falten wie möglich zu verlegen. Hier könnte sich später Sediment festsetzen. Das Positionieren der Folie geht bei höheren Temperaturen im Frühjahr oder Sommer deutlich einfacher.
Den Rand schützen Sie zusätzlich mit einer Rhizomsperre (Wurzelschutz) und sichern ihn mit flachen Ziegelsteinen.
Wenn Sie einen Bachlauf anlegen möchten, müssen Sie nicht zwangsläufig Folie verlegen. Füllsand oder Vlies eignen sich ebenso gut, die Mulde auszulegen.
5. Wasser marsch!
Bevor Sie den Teich befüllen, müssen Sie den eventuell vorgesehenen Teichkies einbringen. Auch ist es hierbei sinnvoll, bereits jetzt die Standorte von Gerätschaften wie Teichpumpe, Filter und ggf. Wasserspiel vorzubereiten.
Dann befüllen Sie den Teich zu einem guten Drittel. Der Wasserdruck strafft die Folie ein wenig.
6. Der Teich wird eingerichtet
Beginnen Sie bei der Bepflanzung mit der Tiefwasserzone und arbeiten Sie sich zum flachen Bereich vor. Über den oberen Rand ragende Böschungsmatten schützen die Folie vor UV-Strahlung und geben den Pflanzen im Uferbereich Halt.
Teichsubstrat, vorsichtig eingeschlämmt, verbessert die Lebensbedingungen. Zum Schluss installieren Sie Pumpe, Filter & Co.
Der Gartenteich und seine unterschiedlichen Zonen
Pflanzen wie Seerose, Sumpfdotterblume oder Hechtkraut setzen bunte Farbtupfer auf Ihrem Gartenteich. Doch nicht jede Pflanze mag jede Wassertiefe.
Wo Sie was am besten anpflanzen sollten, und was es sonst zu beachten gibt, erfahren Sie hier:
Der richtige Standort für Ihren neuen Gartenteich
Grundsätzlich hält man sich gern am Wasser auf. Ein Gartenteich wird daher oft an der Terrasse oder in der Nähe von Sitzplätzen angesiedelt.
Ist der Garten etwas abschüssig, empfiehlt sich die tiefste Stelle des Gartens. Für einen Bach wiederum eignet sich ein hoher Punkt gut zum Starten. Parallel muss man darauf achten, dass der eigene Teich nicht unmittelbar unter Bäumen liegt, aber auch nicht mehr als 5 Stunden der direkten Sommersonne ausgesetzt ist. Eine übermäßige Erwärmung des Teichwassers fördert das Wachstum von Algen.
Hilfe, Algen im Teich!
Zu viele Algen bedeuten, dass das ökologische Gleichgewicht gestört, sprich der Stickstoffgehalt zu hoch ist. Das wiederum fördert das Algenwachstum, welches den Sauerstoff im Teichwasser vernichtet. Die Lösung: das Entfernen der Algen.
Doch wie ist es so weit gekommen? Wer die Ursache(n) kennt, kann langfristig etwas dagegen tun: zu wenige Teichpflanzen, zu viele Fische, deren Kot und Reste von Fischfutter, vermoderte Pflanzen und herabfallendes Laub, viel Schlamm am Boden oder auch Rasendünger, der bei Regen hineingespült wird.
Wenn dann auch noch ein Übermaß an Sonne dazukommt, kann der Gartenteich schnell kippen. Nun ist es natürlich möglich, die Algen zunächst mit einem Algenbekämpfungsmittel anzugehen und den Boden beispielsweise mit einem speziellen Teichschlammsauger zu reinigen. Oder man macht es auf die natürliche Weise.
Möglichkeiten, Algen im Teich auf natürliche Art zu bekämpfen:
- Den Teich mit 10 bis 20 Liter Wasser aus einem gesunden Teich „impfen“.
- Sogenannte Starter-Bakterien einsetzen, die organische Abfallstoffe gezielt abbauen.
- Einen mit Stroh gefüllten Strohsack bis zu 5 Wochen in den Teich legen. Während sich das Stroh zersetzt, verbraucht es Unmengen an Stickstoff.
Gartenteich anlegen: Kann ich das wirklich selbst machen?
Fertigteiche in verschiedensten Formen und Größen machen den Teichbau relativ einfach. Sie müssen nur über den passenden Standort entscheiden – Umriss und Form geben das Becken vor. Beim Ausheben der Grube am besten etwa 10 cm zusätzlichen Raum für Sand zum Einschlämmen berücksichtigen. Dann wird das Becken eingesetzt und ausgerichtet. Mit etwas Wasser befüllen und den Zwischenraum einschlämmen.
Neben der einfachen Anlage hat die Nutzung einer Teichschale einen weiteren Vorteil: Beim Umzug können Sie sie einfach mitnehmen.
Wenn Sie es individueller in Größe und Form möchten, können Sie den Teich mit Teichfolie auskleiden. Je nach gewünschter Größe des Teichs kann hier der Einsatz eines Minibaggers nötig sein, um die Teichzone auszuheben.
Wichtig: Jeder Gartenteich braucht unterschiedliche Tiefenzonen. Damit das Teichwasser im Winter nicht bis zum Boden gefriert, braucht der Teich eine Tiefe von mindestens 80 cm. Wenn Sie Fische halten möchten, sollte der Teich sicherheitshalber mindestens 1 m tief sein.
So pflegen Sie Ihren Gartenteich
Auch ein Gartenteich braucht Pflege. Wir erklären, von wann bis wann die Fische im Teich Futter brauchen, wann man am besten Pflanzen zurückschneidet und mehr.
Was in der jeweiligen Jahreszeit zu tun ist, erfahren Sie hier:
1. Teichpflege im Frühling: Arbeitsauftakt
2. Teichpflege im Sommer: Rundum-Pflege für den Gartenteich
3. Teichpflege im Herbst: Ruhephase einleiten
4. Teichpflege im Winter: Wichtige Handgriffe für Eis und Schnee