Die Große Blaue Holzbiene

Wenn wir von Bienen sprechen, denken wir meist an die Honigbiene und sehen ein gelb-schwarz-gestreiftes Insekt vor unserem inneren Auge.

Dabei gibt es noch so viele andere Bienenarten! Eine weitere hier heimische Wildbiene ist die Große Blaue Holzbiene (Xylocopa violacea) – sie fällt allein schon durch ihre untypische Optik auf. Wer sie entdeckt, spricht hinterher gern vom „großen, schwarzen Brummer“ und wundert sich, was er da für ein Rieseninsekt auf dem Balkon zu Gast hatte. Kein Wunder, dass die Holzbiene häufig mit einer Hummel verwechselt wird. Wir erklären Ihnen, wie Sie die Große Holzbiene erkennen und welche Eigenschaften sie hat.


Ist die Holzbiene nützlich?

Wie auch andere Bienenarten ist die Holzbiene ein Nützling, da sie auf der Suche nach Nektar von Blüte zu Blüte fliegt und diese so bestäubt. So sorgt sie für den Erhalt der Pflanzen und einer unserer Lebensgrundlagen.


Wie sieht die Große Blaue Holzbiene aus?

Die Große Blaue Holzbiene (auch nur „Große Holzbiene“ genannt) fällt schon durch ihre Körpergröße auf: Ihr Körper ist 20 bis 28 Millimeter lang – damit ist diese Biene eine der größten Bienenarten in Mitteleuropa. Auch äußerlich ist die Holzbiene sehr auffällig: Sie erinnert vom Körperbau eher an eine Hummel als an eine Biene. Der Körper der Holzbiene ist tiefschwarz gefärbt, der Rücken ist grau. Auch die Flügel sind ungewohnt dunkel und schillern blau oder violett.


Kann die Große Holzbiene stechen?

Ja. Aber, keine Angst: Gegenüber Menschen ist diese Wildbiene nicht aggressiv. Sie sticht nur, wenn sie sich bedroht fühlt. Sollten Sie doch mal gestochen werden, ist das genauso ungefährlich wie der Stich einer anderen Biene oder Wespe. Hier hilft es, den Stachel zu entfernen, den Stich zu kühlen oder mit einer rohen Zwiebelscheibe einzureiben. Zudem können Sie mit Natron und Wasser desinfizieren. Auch ätherische Öle wirken desinfizierend und lindern den Juckreiz.


Wo lebt die Große Holzbiene?

Heimisch ist diese Wildbiene in Süd- und Mitteleuropa. Im Mittelmeerraum ist die Große Holzbiene eine der häufigsten Bienenarten. Bis in die 80er-Jahre kam diese Wildbiene in Deutschland nur am Oberrhein vor, inzwischen hat sie sich hier großflächiger ausgebreitet. War sie zuerst nur im südwestlichen Deutschland unterwegs, kommt sie inzwischen auch weiter nördlich vor. Innerhalb Europs findet sich die Holzbiene sogar in Südschweden und im Baltikum.


Welchen Lebensraum braucht die Große Holzbiene?

Sie mag es vor allem warm. Sie sucht sich meistens einen sonnigen Lebensraum mit vielen Blüten, zum Nisten bevorzugt sie Totholz. Deshalb findet man sie etwa in Parks, Gärten oder Streuobstwiesen am Rande von Wohngebieten. Die Große Holzbiene ist ein standorttreuer Einzelgänger.


Was frisst die Große Blaue Holzbiene?

Holzbienen ernähren sich hauptsächlich von pollenreichen Blüten wie Platterbsen, Gartengeißblatt, Glockenblumen, Blauregen, Garten-Salbei, Natternkopf, Stockrosen oder Staudenwicken. Die Große Blaue Holzbiene gehört zu langzüngigen Bienen, wodurch sie auch an in der Blüte tieferliegenden Nektar rankommt. Zudem bedient sie sich eines Tricks: Kommt die Biene trotz ihrer langen Zunge nicht an den Nektar heran, frisst sie sich einfach durch die Blütenwand.


Wann schlüpfen Holzbienen?

Bei vielen Wildbienenarten überleben nur die Weibchen den Winter. Bei der Großen Holzbiene ist das anders, auch die Männchen überwintern in Mauerspalten und an anderen geschützten Orten. Ende April findet die Paarung statt. Anschließend beginnen die Holzbienen-Weibchen damit, ein Nest zu bauen. Dafür nagen sie sich in totes, aber noch festes Holz. Über Stunden bilden sie dabei bis zu 30 Zentimeter lange Gänge. In diese Brutröhre legen sie ihre Eier und Pollen für den Nachwuchs ab. Im Juli schon schlüpfen dann die jungen Holzbienen.


Was bedroht die Holzbiene?

Der natürliche Lebensraum in Form von Totholz in Wäldern, Parks oder Gärten wird immer weniger. Daher ist die Große Blaue Holzbiene, wie auch andere Bienenarten bedroht. Um dem entgegenzuwirken, sind sie durch die Bundesartenschutzverordnung streng geschützt. Auch Sie können die Große Holzbiene unterstützen, indem Sie Ihren Garten insektenfreundlich gestalten.

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